In der hektischen Welt der Zahnmedizin gibt es eine Gruppe von Patienten, die besondere Aufmerksamkeit verdient. Der 6. Bericht der Zahnärztlichen Patientenberatung, veröffentlicht von der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) und der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), gewährt uns einen tiefen Einblick in die Herausforderungen, denen sich vulnerable Patientinnen und Patienten stellen müssen. Diese Menschen sind oft von Sprachbarrieren oder kognitiven Einschränkungen betroffen, was die Aufklärung über zahnärztliche Behandlungen umso schwieriger macht.
Dr. Ute Maier, stellvertretende Vorsitzende der KZBV, bringt es auf den Punkt: „Vulnerable Patientengruppen benötigen bisweilen spezielle Behandlungsangebote oder sie müssen besondere Hürden in der Versorgung überwinden.“ Diese Worte sind ein eindringlicher Appell an die Notwendigkeit individueller Lösungen, die den wachsenden Bedürfnissen dieser Patientengruppen gerecht werden.
Herausforderungen und Unterstützung
Der Bericht stellt fest, dass in den Jahren 2022 und 2023 bundesweit rund 64.000 Menschen die Zahnärztlichen Patientenberatungsstellen aufgesucht haben. Eine überwältigende Mehrheit von 56 Prozent der Anfragen drehte sich um Kosten und Rechte bei zahnmedizinischen Behandlungen. Hier zeigt sich: Die Menschen haben Fragen und benötigen Antworten!
Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der BZÄK, betont: „Eine vertrauensvolle Zahnarzt-Patienten-Beziehung ist essenziell.“ Vor allem für Menschen mit besonderen Bedürfnissen ist eine empathische Betreuung unersetzlich. Sie haben Bedürfnisse, die in der Behandlung dringend berücksichtigt werden müssen. Der Bericht liefert wertvolle Erkenntnisse, die der Zahnärzteschaft helfen werden, diese Bedürfnisse besser zu erkennen und zu adressieren.
Der Weg zu mehr Barrierefreiheit
Ein weiteres zentrales Anliegen ist die gezielte Unterstützung der Berater, um sie auf herausfordernde Beratungssituationen vorzubereiten. Denn die Arbeit mit vulnerablen Patientinnen und Patienten ist auch für die Berater eine tägliche Herausforderung. Hier ist es entscheidend, Versorgungsbarrieren im Gesundheitssystem zu überwinden, damit jeder Zugang zu zahnärztlicher Versorgung hat.
Die Zahnärzteschaft hat bereits positive Schritte in diese Richtung unternommen, doch es ist klar, dass politische Unterstützung und finanzielle Mittel nötig sind, um echte Fortschritte zu erzielen. Der im Entwurf befindliche Aktionsplan des Bundesgesundheitsministeriums für ein diverses und barrierefreies Gesundheitswesen könnte hier der Schlüssel sein, um weitere Hürden abzubauen.
Der aktuelle Bericht und weitere Informationen sind auf den Webseiten der KZBV und BZÄK sowie unter www.patientenberatung-der-zahnaerzte.de verfügbar. Hier finden Interessierte nicht nur die Kontaktdaten der Beratungsstellen, sondern auch die Möglichkeit, den Bericht kostenlos herunterzuladen.