Tarifverhandlungen bei ARD: Community unter Druck und Weg zu Lösungen
Die Tarifverhandlungen für die Rundfunkanstalten der ARD, einschließlich NDR, WDR, BR und SWR, stehen seit Januar 2023 im Fokus, allerdings ohne Fortschritte. Diese Situation wirft Fragen zur Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und zur wirtschaftlichen Sicherheit der Mitarbeiter auf.
Die Gewerkschaft ver.di fordert eine kräftige Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent sowie Mindeststeigerungen von 500 Euro und 250 Euro für Auszubildende. Bislang haben die Verhandlungen in neun Runden keine wesentliche Einigung gebracht. Diese Unsicherheit und zunehmende Lebenshaltungskosten führen dazu, dass die Beschäftigten sich rechtfertigen müssen, während sie für bessere Bedingungen kämpfen.
Besonders hervorzuheben ist die Entscheidung von ver.di, eine Tarifschlichtung beim SWR vorzuschlagen. Diese Vorgehensweise zielt darauf ab, die Gespräche mithilfe einer neutralen Person zu fördern, da die bisherigen Gespräche nicht zu einer Einigung führten. „In Anbetracht der realen Lohnverluste sollten wir nicht länger in Stillstand verharren“, äußerte Matthias von Fintel, der Verhandlungsführer von ver.di. Die Situation verdeutlicht das Unbehagen der Angestellten bei den Sendern, da die Gefahr besteht, dass sie von allgemeinen Tarifentwicklungen im öffentlichen Dienst abgekoppelt werden.
Bei den aktuellen Verhandlungen bietet der SWR lediglich eine Steigerung von etwa 2,4 Prozent pro Jahr im Rahmen eines dreijährigen Tarifabschlusses an. Diese Angebote werden als unzureichend wahrgenommen, insbesondere vor dem Hintergrund kontinuierlich steigender Lebenshaltungskosten.
Der Druck auf die ARD-Mitarbeiter wird durch die fortwährenden Streiks und Proteste verstärkt, die sich gegen die Missachtung ihrer wirtschaftlichen Bedürfnissen richten. Zumindest auf Seiten der Gewerkschaften darf nun die Hoffnung bestehen, dass die Schlichtungsvereinbarung Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen bringt. Eine Entscheidung des SWR über diesen Vorschlag wird für die kommende Verwaltungsratssitzung am 19. und 20. September 2024 erwartet.
Die Ergebnisse dieser Verhandlungen sind von großer Bedeutung für die Beschäftigten der ARD und könnten als Indikator für zukünftige Tarifentwicklungen im öffentlichen Sektor dienen. Es bleibt abzuwarten, ob die Bereitschaft zur Einigung in der nächsten Runde der Gespräche deutlich wird.