Lokale Auswirkungen in Berlin
In Berlin gibt es bereits eine Hauptstadtzulage für die meisten landeseigenen Beschäftigten, die jedoch nicht tariflich verankert ist. Verdi fordert, dass diese Zulage auch tariflich abgesichert wird. Ein weiterer Aspekt, der in Berlin eine Rolle spielt, sind die sogenannten Anwenderbetriebe, die öffentliche Aufgaben übernehmen. Diese übernehmen zwar die Tabellenerhöhungen aus dem Landestarifvertrag, jedoch werden tariflich vereinbarte Einmalzahlungen nicht automatisch gezahlt. Die Gewerkschaft möchte sicherstellen, dass diese Zahlungen auch bei den Anwenderbetrieben berücksichtigt werden. Ähnlich ist die Lage an den Universitäten in Berlin.
Größenordnung der Tarifverhandlungen
Laut Verdi sind insgesamt 187.000 Beschäftigte in Berlin und 63.000 Beschäftigte in Brandenburg von den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder betroffen. Bundesweit sind es 1,2 Millionen Menschen. Wenn man auch die Beamtinnen und Beamten einbezieht, auf die ein Tarifabschluss üblicherweise übertragen wird, betrifft es über drei Millionen Menschen.
Finanzielle Auswirkungen für die Länder
Die Umsetzung der Forderungen von Verdi würde nach Angaben der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) die Länder insgesamt 20,7 Milliarden Euro kosten.
Ausstände und Warnstreiks
Wie bei Tarifrunden üblich, müssen sich die Bürgerinnen und Bürger auf Ausstände einstellen. Verdi bereitet sich auf Warnstreiks und Aktionen vor. Das Ausmaß der Ausstände ist jedoch noch offen.
Vergleich zu den Tarifverhandlungen für Bund und Kommunen
Im April wurde für Bund und Kommunen ein Tarifabschluss erzielt, der unter anderem steuer- und abgabenfreie Sonderzahlungen von insgesamt 3.000 Euro und einen Sockelbetrag von 200 Euro beinhaltete, gefolgt von einer Gehaltserhöhung um 5,5 Prozent. Dieser Abschluss wird als Orientierungsmarke für die aktuellen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder betrachtet.