Berlin Aktuell

Staatliche Pläne zur Milchvermarktung: Gefahr für Erzeuger und Genossenschaften

Ein Sturm im Melkbecher! Die geplanten Maßnahmen des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) zielen darauf ab, die Milchwirtschaft umfassend zu reformieren, doch die Experten sind sich einig: Das würde zu einer massiven Schwächung der Milchproduzenten führen! Laut einer explosiven Studie der Fachhochschule (FH) Kiel und des ife Instituts, die am Donnerstag (17.10.2024) veröffentlicht wurde, stehen der Branche Mehrkosten von satten 100 Millionen Euro pro Jahr ins Haus!

Diese alarmierenden Zahlen wurden bei einem parlamentarischen Frühstück am Freitag (18.10.2024) in Berlin vorgestellt, zu dem der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) geladen hatte. Wichtige Stimmen aus Politik und Wissenschaft kommen zu einem erschreckenden Ergebnis: Die Umsetzung des Artikel 148 GMO – besser bekannt als die Milcherzeugerverträge – könnte katastrophale Folgen haben. Professor Dr. Holger Thiele von der FH Kiel und ife Institut betont: „Die Ziele sind die richtigen, die Maßnahmen aber die falschen!“ Ein Eingriff des Staates in die Milchverträge? Absolut kontraproduktiv!

Politiker warnen vor weitreichenden Konsequenzen

DRV-Hauptgeschäftsführer Jörg Migende schlägt alarmierende Töne an: „Die gesamte Wertschöpfungskette Milch würde geschwächt statt gestärkt!“ Die Milchproduzenten hätten mit massiven finanziellen Einbußen zu rechnen, und genau das darf nicht passieren! Hier muss eine Kehrtwende erfolgen: „Die Pläne müssen vom Tisch!“ Und das fordern nicht nur die Genossenschaften – zahlreiche Politiker stimmen ihm zu.

In einer angeregten Diskussion erhielt der nationale Plan zur Umsetzung des Artikels 148 eine klare Absage. Albert Stegemann, agrarpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, meint konkret: „Die Ziele mögen gut gemeint sein, in der Praxis funktionieren sie aber überhaupt nicht!“ Auch Karlheinz Busen aus der FDP-Bundestagsfraktion unterstreicht: „Wir stehen voll und ganz hinter der freien Marktwirtschaft!“

Das große Bild der Milchwirtschaft in Deutschland

Doch die Zahlen allein sind nicht genug! Dr. Franziska Kersten von der SPD-Bundestagsfraktion fordert mehr Informationen, insbesondere für die produzierenden Betriebe, die sich lang- oder kurzfristig an Molkereien binden. Sie sagt: „Wir brauchen mehr Transparenz!“

Migende erinnert uns eindringlich daran, dass die genossenschaftliche Milchwirtschaft für etwa zwei Drittel der in Deutschland produzierten Milch verantwortlich ist. Die Genossenschaften haben ein ureigenes Interesse daran, ihre Mitglieder zu stärken und die besten Milchpreise zu erzielen. Ihr leidenschaftlicher Aufruf: „Staatlich verordnete Vorgaben sind kontraproduktiv! Das Ziel ist die Stärkung der Genossenschaften, nicht deren Schwächung!“

Über den DRV

Der DRV ist die politische Stimme aller Genossenschaften in der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Mit 1.656 Mitgliedsunternehmen und 114.000 Mitarbeitern stellt der Verband einen enormen Einfluss auf die Wertschöpfungskette der Lebensmittel dar und erwirtschaftet beeindruckende 82,6 Milliarden Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind nicht nur Mitglieder – sie sind die Gesellschafter der Genossenschaften.

Der DRV agiert als registrierter Interessenvertreter und hält sich an den Verhaltenskodex des Deutschen Bundestages. Doch was wird er nun tun, um die drohenden Katastrophen für die Milchwirtschaft abzuwenden?

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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