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Mullah-Regime Iran: Journalistinnen warten auf Urteil des „Todesrichters“

Im Iran droht zwei Journalistinnen, Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi, die Hinrichtung. Die beiden waren unter den Ersten, die über den Tod von Jina Mahsa Amini berichtet hatten. Die junge Frau war in Polizeigewahrsam verstorben, nachdem sie gegen die iranischen Kleidungsvorschriften verstoßen hatte. Nachdem Hamedi ein Foto der trauernden Eltern von Amini auf Twitter geteilt hatte, wurde sie verhaftet. Auch Mohammadi, die über die Trauerfeier berichtet hatte, wurde festgenommen. Beide Journalistinnen sitzen nun seit mehr als 300 Tagen im Gefängnis und warten auf ihr Urteil.

Die Vereinten Nationen hatten die beiden Journalistinnen vor wenigen Monaten mit dem Pressefreiheits-Preis der UN-Kulturorganisation Unesco ausgezeichnet. Im Iran wurden sie jedoch wegen "Kollaboration mit dem Feindstaat USA, einem Komplott gegen die nationale Sicherheit und Propaganda gegen den Staat" angeklagt. Die Justiz bestätigte den Vorwurf erneut und nun wird das Urteil verfasst. Im schlimmsten Fall droht den beiden Journalistinnen ein Todesurteil.

Hamedi und Mohammadi hatten in ihren Berichten immer wieder die Diskriminierung von Frauen im Iran thematisiert. Hamedi hatte beispielsweise über Frauen geschrieben, die nicht als Zuschauerinnen in Sportstadien zugelassen waren, während Mohammadi einen Corona-Ausbruch im Gefängnis Gharchak öffentlich gemacht hatte. Beide wurden wegen ihrer kritischen Berichterstattung bereits mit Berufsverbot und Haftstrafen belegt.

Die Vorwürfe der Zusammenarbeit mit ausländischen Staaten weisen die Journalistinnen und ihre Redaktionen zurück. Ein ehemaliger Kollege in Teheran äußert die Vermutung, dass Justiz und Geheimdienst ein Exempel statuieren wollen, um Journalisten einzuschüchtern und von der Berichterstattung über solche Fälle abzuhalten.

Die Situation im Iran bleibt weiterhin angespannt. Die Sittenpolizei, die für den Tod von Jina Mahsa Amini verantwortlich ist, hat ihre Arbeit wieder aufgenommen und es wurden Kameras installiert, um Frauen im öffentlichen Raum zu überwachen. Hamedi und Mohammadi warten nun auf das Urteil des „Todesrichters“.

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Es ist besorgniserregend, dass Journalistinnen wie Hamedi und Mohammadi aufgrund ihrer Tätigkeit inhaftiert werden und fürchten müssen, hingerichtet zu werden. Die Versuche des iranischen Regimes, die Berichterstattung über Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierung zum Schweigen zu bringen, dürfen nicht toleriert werden. Die internationale Gemeinschaft sollte ihre Stimme erheben und Druck auf den Iran ausüben, um die Freilassung und Sicherheit dieser mutigen Journalistinnen zu gewährleisten.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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