Die aktuellen Wahlumfragen zeigen: Die SPD verliert deutlich an Zustimmung, während die CDU wieder an Zustimmung gewinnt. Auch die AfD ist momentan sehr stark, allerdings gilt es als unwahrscheinlich, dass sie ein Direktmandat in Berlin erringen wird.
Es gibt jedoch einige Bundestagsabgeordnete, die bei der Wahlwiederholung um ihr Mandat zittern müssen. Dazu zählen unter anderem Thomas Heilmann von der CDU in Steglitz-Zehlendorf. Obwohl er einige Punkte mit der Klage gegen das Heizungsgesetz verbuchen konnte, ist er umstritten. Bei der letzten Wahl im Jahr 2021 erreichte er 28,0 Prozent der Stimmen, während sein Mitbewerber Ruppert Stüwe von der SPD 24,9 Prozent der Stimmen erhielt.
Auch Monika Grütters von der CDU in Reinickendorf könnte ihr Mandat verlieren. Als ehemalige Kulturstaatsministerin hat sie im Berliner Landesverband viele Gegner. Bei der letzten Wahl erreichte sie 27,2 Prozent der Stimmen, während Torsten Einsmann von der SPD dicht auf ihrer Spur war mit 25,8 Prozent der Stimmen.
Gregor Gysi von der Linken in Treptow-Köpenick, der nach wie vor der Star seiner Partei ist, könnte ebenfalls Schwierigkeiten haben, sein Mandat zu behalten. Die Partei verliert zwar immer weiter an Zuspruch, allerdings wird Gysi wahrscheinlich nicht mehr auf 35,4 Prozent der Stimmen kommen. Seine Herausforderin Ana-Maria Träsnea von der SPD erreicht lediglich 15,4 Prozent der Stimmen.
Auch Gesine Lötzsch von der Linken in Lichtenberg muss um ihr Mandat bangen. Bisher galt ihr Wahlkreis als sichere Bastion der Linken, doch bei der Wahlwiederholung zog die CDU an der Ex-SED vorbei. Bei der letzten Wahl erreichte Lötzsch noch 25,8 Prozent der Stimmen, während Anja Ingenbleek von der SPD lediglich 19,6 Prozent der Stimmen erhielt.
Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller von der SPD in Charlottenburg-Wilmersdorf, könnte ebenfalls sein Mandat verlieren. Er ist mitverantwortlich für das Wahl-Chaos im Jahr 2021 und erhielt 27,9 Prozent der Stimmen. Lisa Paus von den Grünen erreichte 24,4 Prozent der Stimmen und ist mittlerweile Familienministerin.
Auch Kevin Kühnert von der SPD in Tempelhof-Schöneberg ist gefährdet, sein Mandat zu verlieren. Obwohl er als Generalsekretär regelmäßig in Talkshows zu sehen ist, verliert seine Partei stark an Zustimmung. Bei der letzten Wahl erreichte er 27,1 Prozent der Stimmen, während Renate Künast von den Grünen 25,1 Prozent der Stimmen erhielt.
Insgesamt geht die Wahlwiederholung also nicht mit großen Veränderungen im Kräfteverhältnis im Bundestag einher. Rot-Grün-Gelb braucht sich keine Sorgen um den Bestand der Koalition zu machen. Jedoch müssen einzelne Bundestagsabgeordnete durchaus um ihr Mandat zittern.
