Liecke: Kritik an Kita-Streik
In Berlin ist der laufende Kita-Streik auf scharfe Kritik des Familienstaatssekretärs Falko Liecke (CDU) gestoßen. In einem Interview mit der rbb24-Abendschau äußerte er am Montag seine Besorgnis über die Auswirkungen des Streiks auf die Kinder und Eltern. Besonders in Zeiten von Kita-Feiern, Sommerfesten und Übernachtungs-Parties seien es gerade die Kinder, die unter der aktuellen Situation leiden. Liecke bezeichnete das Vorgehen von Verdi als unverantwortlich.
Obwohl er Verständnis für die Forderungen der Erzieherinnen zeigte, betonte Liecke, dass das Land keine Möglichkeit habe, einzulenken. Das Kind-Erzieher-Verhältnis sei gesetzlich geregelt und Tarifverhandlungen könnten nur auf Bundesebene mit der Tarifgemeinschaft der Länder stattfinden.
Der Familienstaatssekretär räumte ein, dass das Kita-System nicht perfekt sei, und führte Gespräche mit den Verantwortlichen, den Trägern und den Eigenbetrieben. Lösungen würden gesucht, jedoch sei es nicht möglich, zusätzliches Personal einzustellen. Liecke betonte jedoch, dass Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger bereits eingestellt würden, wobei immer die Qualität in Betracht gezogen werde.
Hinsichtlich der Forderungen nach Entlastung der Erzieherinnen verwies Liecke auf eigene Lösungsansätze, wie die Digitalisierung, den Bürokratieabbau und die Kita-Sozialarbeit. Dabei betonte er, dass bereits jährlich 2,5 Milliarden Euro in das Kita-System investiert würden.
Der Streik betrifft 280 landeseigene Kitas in Berlin, in denen normalerweise etwa 7.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Beschäftigte 35.000 Kinder betreuen. Der Ausstand ist für die gesamte Woche angekündigt.