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Geld gestohlen durch Online-Betrug: Rechte der Opfer und Klage gegen Banken

Betrug beim Online-Banking: Wie Banken reagieren und wie Opfer sich schützen können

Berlin, 10.07.2024 – In der digitalen Welt lauern viele Gefahren, auch beim Online-Banking. Immer wieder gelangen Kriminelle an die Zugangsdaten von Bankkunden und verursachen finanziellen Schaden. Doch was passiert dann? Welche Verantwortung tragen die Banken und wie können die Opfer sich wehren? Finanztip, der Geldratgeber für Verbraucher, gibt Antworten und gibt Tipps zur Hilfe und Prävention.

Phishing ist eine perfide Methode, bei der Betrüger sich Zugang zum Online-Banking verschaffen und Geld von den Konten ihrer Opfer abbuchen. Die gestohlenen Geldbeträge müssen von den Banken grundsätzlich den Betroffenen gutgeschrieben werden. Doch leider ist die Realität oft eine andere. Viele Banken versuchen sich aus der Verantwortung zu ziehen, indem sie den Kunden grob fahrlässiges Verhalten vorwerfen. In solchen Fällen bleibt den Geschädigten oft nur der Weg vor Gericht.

Was können die Opfer von Phishing-Attacken tun? Zuerst sollten sie eine Strafanzeige bei der Polizei stellen und anschließend ihre Bank informieren. Die Bank muss das Konto sperren lassen und den fehlenden Geldbetrag auf das Konto überweisen. „Es ist wichtig, die Schadensmeldung an die Bank schriftlich zu verfassen, entweder in Form eines Briefes oder einer E-Mail“, erklärt Dr. Britta Beate Schön, Rechtsexpertin bei Finanztip. „Dies dient als wichtiger Nachweis im weiteren Prozess. Opfer sollten gegenüber der Polizei oder Bank keine Vermutungen anstellen, wie es zu dem Betrug gekommen ist, da dies gegen sie verwendet werden kann.“

Einige Banken reagieren jedoch erst, wenn es zu einer Klage kommt. Obwohl die Rechtslage eindeutig ist und die Banken verpflichtet sind, den Betrag sofort wieder gutzuschreiben, versuchen manche Bankengruppen dies zu umgehen. Sie behaupten, dass der Kunde die Buchung autorisiert hat oder grob fahrlässig gehandelt hat. Wenn die Bank den Nachweis erbringt, muss sie nichts erstatten und der Kontoinhaber bleibt auf dem Schaden sitzen.

Wer aufgrund einer Phishing-Attacke Unterstützung benötigt, kann sich zunächst an die kostenlose Schlichtungsstelle für das jeweilige Kreditinstitut wenden. Hilft auch das nicht weiter, bleibt nur noch der Weg zum Anwalt. Bei größeren Schadenssummen empfiehlt Finanztip, sich anwaltliche Unterstützung zu holen. Die Rechtslage in solchen Fällen ist kompliziert und eine professionelle Beratung kann helfen, die Erfolgschancen einzuschätzen und die Kosten abzuwägen. Finanztip empfiehlt neun Anwaltskanzleien, die bundesweit helfen und auf Phishing-Fälle im Bankbereich spezialisiert sind.

Es ist wichtig, sich vor Phishing-Attacken zu schützen, um Betrugsopfer zu vermeiden. Finanztip gibt dazu folgende Tipps: Vorsicht bei verdächtigen E-Mails und Anhängen, die persönliche oder Kontodaten abfragen. Seriöse Banken fragen nie nach sensiblen Daten per E-Mail oder Telefon. Zusätzlicher Schutz kann durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung erreicht werden, bei der zusätzlich zur Passworteingabe ein weiterer Sicherheitscode erforderlich ist. Aktuelle Antivirensoftware und regelmäßige Updates aller Programme sollten selbstverständlich sein.

Phishing-Attacken können jeden treffen. Doch mit dem richtigen Wissen und angemessenen Schutzmaßnahmen kann man sich davor schützen und im Ernstfall richtig handeln. Finanztip steht den Betroffenen zur Seite und hilft, den Weg aus der Krise zu finden.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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