Ein Aufruf zum Schutz der Artenvielfalt: Erfolgreiche Projektabschlüsse und ihre Bedeutung für die Gesellschaft
In einer Welt, in der der Verlust biologischer Vielfalt in alarmierendem Tempo voranschreitet, zeigt das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ eindrucksvoll, wie gemeinschaftliches Engagement einen Unterschied machen kann. Am 2. September 2024 fand in Frankfurt am Main die abschließende Wissenschaftstagung dieses einzigartigen Vorhabens statt.
Das Projekt, das im Jahr 2018 von einem Netzwerk aus der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ins Leben gerufen wurde, hat sich über sechs Jahre hinweg mit dem Rückgang der Gartenschläferpopulation in Deutschland beschäftigt. Diese kleinen Säugetiere, auch als Bilche bekannt, gelten nicht nur als Teil unserer heimischen Flora und Fauna, sondern sind auch ein Indikator für die Gesundheit unseres Ökosystems.
Ein zentraler Aspekt des Projekts fand in der aktiven Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger statt. Vom Aufbau von Spurtunneln bis hin zur Nutzung von Wildtierkameras haben tausende von Freiwilligen dazu beigetragen, wertvolle Daten zu sammeln, die für den Schutz dieser Tierart unerlässlich sind. Die Einrichtung einer Meldestelle für Sichtungen war dabei ein entscheidender Schritt; im Juli 2024 wurde die zehntausendste Meldung registriert. Diese enorme Beteiligung verdeutlicht, wie wichtig die Rolle der Gemeinschaft im naturschutztechnischen Bereich ist.
Ein besonderer Fokus des Projekts lag auf der Identifizierung der Ursachen für den Rückgang der Gartenschläfer. Verlust von Lebensräumen und der Einsatz schädlicher Pestizide gehören zu den Hauptfaktoren. Für das Projekt war es nicht nur relevant, auf die Risiken hinzuweisen, sondern auch konkrete Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Diese Erkenntnisse wurden mit großem Engagement auf der Wissenschaftstagung vorgestellt, wo auch die Biodiversitätsexpertin Dr. Frauke Fischer und die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Sabine Riewenherm, zu Wort kamen und die Bedeutung des Arten- und Naturschutzes betonten.
Die Tagung, die als Auftakt zur Internationalen Schlafmauskonferenz diente, fand in einem international interessierten Rahmen statt. Mit über 100 Wissenschaftlern aus Europa und Asien wurde deutlich, dass die Herausforderungen, denen sich die Gartenschläfer gegenübersehen, nicht nur lokal, sondern global sind. Das Interesse an den Erfahrungen aus Deutschland ist dabei besonders hoch, da sie als Modell für ähnliche Projekte weltweit dienen können.
ZWährend das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ offiziell beendet ist, bleibt die Möglichkeit bestehen, Sichtungen der kleinen Nager über die Meldestelle online zu melden. Der BUND wird weiterhin für den Gartenschläfer und seine Lebensräume kämpfen und hat bereits angekündigt, dass weitere Projekte zum Artenschutz folgen sollen. Diese Initiative ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie ein gemeinschaftlicher Anstrengung im Bereich des Natur- und Umweltschutzes wirken kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Schutz der Gartenschläfer nicht nur für die Erhaltung dieser speziellen Art entscheidend ist, sondern auch als Symbol für die Verantwortung der Menschen gegenüber der Natur steht. Die Ergebnisse des Projekts und die laufende internationale Zusammenarbeit sind Ausdruck eines kollektiven Engagements, das wichtige Impulse für zukünftige Naturschutzmaßnahmen geben kann.