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E-Scooter: Akku-Brandgefahr und steigende Unfallzahlen – ADAC fordert sichere Lösungen

Seit der Zulassung von E-Scootern auf deutschen Straßen vor fünf Jahren hat sich ihre Anzahl deutlich erhöht. Laut einer ADAC-Umfrage waren im Jahr 2022 bereits rund 764.000 Roller in Deutschland versichert, wobei etwa 45 Prozent im Privatbesitz sind und der Rest hauptsächlich als Leihroller genutzt wird. Leihroller sorgen jedoch zunehmend für Schlagzeilen, da sie häufig achtlos abgestellt werden.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, ergreifen immer mehr Kommunen in Deutschland Maßnahmen. Berlin hat beispielsweise eine Obergrenze von 19.000 Leih-E-Scootern eingeführt und spezielle Parkflächen in der Innenstadt eingerichtet. Zudem müssen die Verleiher eine Sondernutzungsgebühr von 36 EUR pro Jahr und E-Scooter entrichten. In Gelsenkirchen wurde hingegen mit der Einführung eines ID-Checks für Aufsehen gesorgt. Dies führte jedoch dazu, dass einige Verleihbetriebe die Stadt verließen.

Eine weitere aktuelle Entwicklung betrifft den Transport von E-Scootern im öffentlichen Nahverkehr. Aufgrund der möglichen Brandgefahr durch die verbauten Akkus sind in einigen Städten sowohl eigene als auch geliehene E-Scooter von der Mitnahme in Bussen und Bahnen ausgeschlossen. Der ADAC betont jedoch, dass dies keine langfristige Lösung sein sollte. Stattdessen sollten Anforderungen an Akkus oder Sicherheitsmechanismen definiert werden, um den sicheren Transport von E-Scootern überall zu ermöglichen.

Leider gibt es auch schlechte Nachrichten in Bezug auf die Sicherheit im Zusammenhang mit E-Scootern. Laut Unfallforschern ist die Anzahl der Unfälle in den letzten Jahren gestiegen. Im Jahr 2023 waren insgesamt 9.439 Personen an E-Scooter-Unfällen mit Personenschaden beteiligt, was einem Anstieg von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Besonders besorgniserregend ist die Verdoppelung der Todesfälle von 10 im Jahr 2022 auf 20 im Jahr 2023. Diese Zunahme steht in direktem Zusammenhang mit der verstärkten Nutzung von E-Scootern.

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Trotz dieser negativen Entwicklungen betont der ADAC, dass E-Scooter ihre Berechtigung im Mobilitäts-Mix haben und eine Alternative für Kurzstrecken oder zur Überbrückung der "letzten Meile" darstellen. Um Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern zu vermeiden und die Entwicklung dieser neuen Form der Mobilität positiv zu gestalten, unterstützt der ADAC den Ausbau und die Modernisierung der Radfahrinfrastruktur sowie das Abstellen der E-Scooter an ausgewiesenen Stellflächen.

Im Folgenden finden Sie eine Zusammenstellung der wichtigsten Fakten zu E-Scootern in Deutschland:

Tabelle:

| Aspekt | Informationen |
|------------------------------------|------------------------------------------------|
| Anzahl versicherter E-Scooter 2022 | 764.000 |
| E-Scooter im Privatbesitz | 45 Prozent |
| Leih-E-Scooter | Rest |
| Berlin: Obergrenze Leih-E-Scooter | 19.000 |
| Berlin: Sondernutzungsgebühr | 36 EUR pro Jahr und E-Scooter |
| Gelsenkirchen: ID-Check | Einführung führte zur Abwanderung von Verleihern |
| E-Scooter im ÖPNV | In einigen Städten nicht erlaubt |
| Anzahl der Unfälle 2023 | 9.439 Personen |
| Anstieg der Unfälle 2023 | 12 Prozent |
| Todesfälle 2022 | 10 |
| Todesfälle 2023 | 20 |

Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen weitere Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit und den verantwortungsbewussten Umgang mit E-Scootern zu fördern, damit sie langfristig eine sinnvolle Ergänzung zur Mobilität in deutschen Städten sein können.



Quelle: ADAC / ots

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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