Wenig Hoffnung für psychisch Erkrankte: BDP warnt vor Gesetzesversäumnissen!
In Berlin brodelt die Diskussion: Am 25.09.2024 steht das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) zur Anhörung im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags an. Der Gesetzgeber möchte damit die Versorgung in deutschen Krankenhäusern auf ein neues Level heben. Doch die Realität sieht düster aus, vor allem für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen. Vorschläge zur Verbesserung? Fehlanzeige!
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) und seine Fachsektion VPP schlagen Alarm! Bereits im April wiesen sie auf die katastrophale Lage in der Psychiatrie hin. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht das Ausmaß des Problems: Psychisch Erkrankte, die stationär behandelt werden, müssen sich in psychiatrischen Akut- und Regelstationen mit mageren 30 Minuten wöchentlicher Therapie begnügen – und das nach Abzug aller anderen notwendigen Aktivitäten wie Visiten und Tests!
Qualität oder Quantität?
Das ist ein Skandal! Angesichts des enormen Bedarfs wäre eine fachgerechte, leitlinienorientierte Behandlung mit mindestens zwei wöchentlichen Therapiestunden die einzige angemessene Antwort. Statistisch sind jedoch die realen Möglichkeiten weit entfernt von diesem Ideal. Vor allem in der jetzigen Situation ist eine qualitativ hochwertige Behandlung vielerorts nicht umsetzbar.
Doch die Bedenken des BDP hören hier nicht auf. Ein weiterer Brennpunkt ist die unzureichende Finanzierung der Weiterbildung künftiger Fachpsychotherapeut*innen. Sollte hier keine rasche Lösung gefunden werden, droht ein Mangel an Fachkräften in der Psychotherapie. Vor allem kleinere Kliniken kämpfen bereits jetzt ums Überleben und setzen häufig auf günstigere Therapeuten in Ausbildung, was die Qualität der Patientenversorgung gefährdet.
Forderungen des BDP
Der BDP fordert vom Gesetzgeber, endlich die in den Koalitionsverhandlungen zugesagten Verbesserungen für schwer psychisch erkrankte Menschen umzusetzen. „Eine leitliniengerechte stationäre Behandlung muss dringend Einzug in das geplante Gesetz zur Versorgungsverbesserung in Krankenhäusern halten!“, so die Aussage der Vertreter. Auch die Sicherstellung einer angemessenen Finanzierung für die Weiterbildung zukünftiger Psychotherapeut*innen steht ganz oben auf der Prioritätenliste.
Auf der Suche nach Lösungen – für betroffene Patienten und das medizinische Personal!
Die Sorgen sind groß und die Zeit drängt. Wird der Gesetzgeber die Situation erkennen und endlich handeln? Bislang bleibt das Schicksal der psychisch Erkrankten im Deutschland der Gegenwart ein drängendes und unerledigtes Problem – die Zukunft bleibt ungewiss.
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Bettina Genée
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fon: +49176 58868222
Mail: presse@bdp-verband.de
Der BDP weiß, dass mehr als 11.000 Mitglieder einen Anspruch auf eine menschenwürdige Behandlung haben!