Aktivisten besetzen leerstehende Wohnung in Neuköllner Hermannstraße Am Sonntagnachmittag wurde eine große, leerstehende Wohnung im Hinterhaus der Hermannstraße 48 in Berlin von Aktivisten besetzt. Laut den Aktivisten wird das gesamte Haus ausschließlich von Wohngemeinschaften bewohnt und soll von den Eigentümern in Büroflächen umgewandelt werden. Die besetzte Wohnung steht bereits seit über zwei Jahren leer. Interessanterweise werden auch andere, noch bewohnte Wohnungen in dem Gebäude auf Immobilienplattformen inseriert. Die Aktivisten geben an, dass etwa 60 Menschen im gesamten Gebäude von Verdrängung bedroht sind. Etwa 15 Aktivisten blockieren den Eingangsbereich des Gebäudekomplexes auf dem Bürgersteig der Hermannstraße. In der besetzten Wohnung befinden sich weitere Personen, die sich auf einen längeren Aufenthalt einstellen. Sie geben an, dass sie bleiben möchten. Die Besetzungsaktion erhielt auch positive Resonanz von anderen Bewohnern des Hauses. Einige solidarisierten sich mit den Besetzern und äußerten Unterstützung. Eine Frau, die im selben Komplex ein Seminar besuchte, zeigte sich überrascht von der Aktion, äußerte jedoch Zustimmung und gab den Aktivisten sogar einen Hinweis, um ihr Transparent besser lesen zu können. Die Besetzung einer leerstehenden Wohnung durch Aktivisten ist keine Seltenheit in Berlin. Im Zuge von steigenden Mieten und Verdrängungstendenzen sehen sich viele Menschen gezwungen, auf diese Weise auf ihre Situation aufmerksam zu machen und für eine soziale Wohnraumversorgung einzutreten. Bildquelle: © Julius Geiler Das betroffene Gebäude in der Hermannstraße 48.
NAG Redaktion
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