Berlin im Alarmzustand: Gesundheitsföderung? Fehlanzeige!
Dr. Carola Reimann, die starke Stimme des AOK-Bundesverbandes, hat am gestrigen Tag knallhart durch die Politiklandschaft Berlins gefegt! Während der Anhörung zum Gesetz zur Stärkung der Öffentlichen Gesundheit ließ sie kein gutes Haar an der katastrophalen Finanzierung des neuen Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM). Ihre scharfe Kritik an der Missachtung der entscheidenden „Health-in-all-Policies“-Strategie lässt die Alarmglocken läuten!
„Vier von zehn Todesfällen in Deutschland können auf die bekannten Risikofaktoren wie Tabak, Alkohol, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel zurückgeführt werden”, so Reimann, und appelliert eindringlich an die Dringlichkeit einer effektiven Präventionspolitik. Die Wahrheit ist hart: Deutschland zählt international zu den Schlusslichtern in der Schaffung von Lebensbedingungen, die Gesundheit fördern und liegt bei der Lebenserwartung an einer der letzten Stellen in Westeuropa. Und das, wo wir die höchsten Gesundheitsausgaben pro Kopf in der EU stemmen!
Ein verpasster Aufbruch in der Prävention
Der Hauptgrund für diese besorgniserregende Situation? Die dramatischen Versäumnisse in der Prävention! Das Konzept der „Health-in-all-Policies“ wurde nicht nur geschwächt, sondern regelrecht ausgehöhlt. Anstatt Gesundheit über alle politischen Maßnahmen hinweg zu integrieren, wird mehr Wert auf fachfremde Änderungsanträge gelegt. Wo bleibt die erhoffte, gemeinsame Gesamtstrategie für ein gesundheitsförderliches Umfeld?
„Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, die gesundes Verhalten unterstützen“, fordert Reimann und betont, dass die größten Hebel für den Wandel außerhalb des Gesundheitswesens liegen. Doch diese Hebel werden sträflich vernachlässigt – sichtbar in der schwachen Ernährungs-, Mobilitäts- und Suchtpolitik!
Finanzielle Mittel? Ein Witz!
Die unerquicklichsten Nachrichten kommen jedoch aus der Finanzabteilung. Die Mittel für das BIPAM wurden massiv gekürzt. Mit den bereits mageren Budgets ist kaum eine effektive Gestaltung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik möglich. Besonders alarmierend? Es fehlt an ausreichenden Mitteln für die Neuauflage der wichtigen KiGGS-Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland – die Daten sind bereits veraltet und erfordern dringend eine Aktualisierung!
„Diese Entwicklungen sind keine guten Vorzeichen für den dringend benötigten Umbruch im Gesundheitssystem!“ kritisiert Reimann mit Besorgnis. Anstatt die Menschen aktiv zur Gesunderhaltung zu ermutigen, scheint die Politik weiterhin bereit zu sein, Krankheiten in Kauf zu nehmen und sie erst anschließend zu behandeln. In Anbetracht des demografischen Wandels ist das eine Strategie, die ins Nichts führt!