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Chaos im Freibad: Neue Regelungen in Berlin sorgen für aufgebrachte Badegäste am Insulaner

Nerven liegen blank: Kontrollen in Freibädern sorgen für Stress am Insulaner in Berlin-Steglitz

In den deutschen Freibädern ist die hitzige Debatte um die Zustände in den letzten Tagen nochmal stark aufgeflammt. Während viele Menschen versuchen, der sommerlichen Hitze zu entfliehen und eine Abkühlung im Freibad zu suchen, sorgen neue Sicherheitsregeln und Kontrollen für lange Schlangen an den Eingängen.

Am Sonnabend kam es im Sommerbad am Insulaner im Berliner Stadtteil Steglitz zu großen Problemen. Schon gegen 14:30 Uhr wurde das Freibad gesperrt, eine Gruppe von Polizisten stand vor dem Eingang und weitere Einsatzwagen trafen ein. Die Badegäste waren verwirrt und aufgebracht, da keiner Auskunft darüber geben konnte, ob das Bad wegen Überfüllung oder aufgrund eines Polizeieinsatzes geschlossen wurde.

Die neuen Sicherheitsvorkehrungen, die seit Sonnabend in vielen Freibädern gelten, sehen unter anderem eine Ausweispflicht und Einlassstopps bei Überfüllung vor. Dadurch haben sich vor den Freibädern lange Warteschlangen gebildet. Am Insulaner wurden die Wartenden immer ungeduldiger und ihre Frustration machte sich lautstark bemerkbar. Einige äußerten ihren Missfallen aggressiv gegenüber dem Sicherheitspersonal. Einige Besucher zeigten sich empört über das Vorgehen der Security-Mitarbeiter und waren der Meinung, dass niemand randaliert habe und die Sicherheitskräfte zu hart durchgegriffen hätten.

Laut der Polizei-Pressestelle wurde der Einlass geschlossen, da die Badleitung aufgrund des großen Andrangs und des heißen Wetters beschlossen habe, dass das Freibad keine weiteren Gäste mehr aufnehmen könne. Daraufhin hätten etwa 30 Personen lautstark ihre Unzufriedenheit geäußert. Die Situation beruhigte sich jedoch, nachdem die mobile Polizeiwache vor Ort angefordert worden war.

Um zu verhindern, dass sich Menschenmassen vor den Eingängen der Freibäder ansammeln und es zu Handgreiflichkeiten kommt, wurden Durchsagen in Bussen und Straßenbahnen gemacht. Daraufhin entschieden sich die Berliner Bäder-Betriebe dazu, den Einlass am Insulaner komplett zu schließen und nur Personen mit bereits gekauften Online-Tickets einzulassen. Die Kassen blieben geschlossen, mit Ausnahme von möglichen freiwerdenden Plätzen für Inhaber von Online-Tickets.

Die Einführung der neuen Regeln erfolgte ausgerechnet an einem der heißesten Tage des Jahres. Die Temperaturen stiegen auf bis zu 35 Grad Celsius. Trotzdem behielten die Menschen in den meisten Freibädern die Nerven, auch wenn die Warteschlangen lang waren. Bis zum Sonnabendnachmittag gab es laut der Polizei keine weiteren Berichte über Zwischenfälle in anderen Freibädern, abgesehen von der Schließung des Insulaner-Bads.

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Am Sommerbad Kreuzberg an der Prinzenstraße lief der Einlass reibungsloser. Dort wurden mehrere Flatterbänder aufgestellt, um die verschiedenen Warteschlangen voneinander zu trennen. Sicherheitsmitarbeiter fragten die ankommenden Gäste sofort nach einem Online-Ticket und wiesen sie bei Vorlage entsprechend zum Drehkreuz. Gäste ohne Online-Ticket mussten sich an den geöffneten Kassen anstellen, die zügig arbeiteten, obwohl das Personal nun die Identität aller Gäste überprüfen musste.

Einige Eltern hatten Schwierigkeiten, den Ausweis ihrer Kinder nachzuweisen. Manche hatten nur Schülerausweise oder BVB-Schülertickets dabei. Auf den ersten Blick schien jedoch niemand abgewiesen zu werden, fast alle kamen herein.

Die Maßnahmen zur Verbesserung der Situation in den Freibädern wurden angekündigt, nachdem es in letzter Zeit Schlagzeilen über das Sommerbad Neukölln und das Columbiabad gab. Mitarbeiter hatten einen Brandbrief über die Zustände in dem Freibad geschrieben und sich krank gemeldet. Das Columbiabad blieb daraufhin für gut eine Woche geschlossen. Als Reaktion auf diese Vorfälle kündigten der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) weitere Sicherheitsmaßnahmen an. Dazu gehören unter anderem die Registrierung der Besucher, verstärkte Ausweiskontrollen und eine Ausweitung der Online-Tickets. Außerdem sollen mehr Sicherheitspersonal, mobile Polizeiwachen und Videoüberwachung eingesetzt werden, um die Besucherobergrenzen einzuhalten.

Obwohl nicht in allen Freibädern die Ausweise genau kontrolliert wurden, war eine erhöhte Anwesenheit von Sicherheitspersonal und Polizei sichtbar. In erster Linie sollten sie Präsenz zeigen, aber auch mit den Sicherheitsdiensten kooperieren und das Gelände überwachen. Die Besucher verhielten sich größtenteils entspannt. Die Situation wurde von den Sicherheitskräften gut unter Kontrolle gehalten. An einigen Stellen sprangen jedoch Jugendliche ein, um die wartenden Gäste auf die richtigen Schlangen hinzuweisen.

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Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Tagen entwickelt und ob es weitere Probleme in den Berliner Freibädern geben wird.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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