In der Nacht zum Mittwoch, um etwa 0:20 Uhr, wurde in der Gneisenaustraße in Berlin-Kreuzberg ein Mann schwer verletzt, nachdem er von Polizisten beschossen wurde. Wie B.Z. berichtete, rückte die Polizei mit einem Großaufgebot an und machte die Straßen um den Tatort vollständig dicht. Rettungskräfte reanimierten den Mann und brachten ihn ins Krankenhaus Neukölln, während vorübergehend auch alle anderen Notfälle von der Klinik abgewiesen wurden. Zudem wurden mehrere Personen am Tatort festgenommen, die eine Polizeisperre ignoriert hatten.
Der Grund für die Schüsse ist laut ersten Informationen der Polizei eine Eskalation nach einer aus Gambia stammenden Bedrohungslage. Der Mann soll seine Freundin mit einem Messer bedroht haben. Diese konnte entkommen und alarmierte die Polizei. Allerdings berichtete die Freundin später, dass sie tatsächlich einen Rettungswagen wegen psychischer Probleme des Mannes gerufen hatte, nicht aus einer Bedrohungssituation heraus. Wie Cilip.de informierte, kam es zu einem dramatischen Vorfall, als der Mann Polizisten mit einem Messer angreift. Daraufhin gaben die Beamten mehrere Schüsse ab: zwei initiale, gefolgt von fünf weiteren und schließlich einem achten Schuss. Dieser führte letztendlich zum Tod des Mannes, der vielfältige Verletzungen davon trug, darunter an Herz und Leber. Ein Polizist verteidigte sich gegen den Messerangriff mit einem Schild, während eine Polizistin durch einen Schuss am Bein verletzt wurde.
Aktuell wird gegen 14 beteiligte Polizeikräfte wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Die Staatsanwaltschaft hat festgestellt, dass alle Bemühungen zur Deeskalation bereits erschöpft waren, bevor der Mann auf die Beamt*inne losging. Der Vorfall wird zudem von einem Video, das im Internet veröffentlicht wurde, begleitet, das die dramatischen Szenen dokumentiert.