Polizei

Name oder Verbrechen? Heftige Debatte über Vornamen in Berlin!

Die Kontroversen um die Vornamen mutmaßlicher Straftäter aus der Silvesternacht nehmen immer mehr Fahrt auf und erreichen nun das Berliner Abgeordnetenhaus. In einem hitzigen Innenausschuss gab Innensenatorin Iris Spranger (SPD) zu Protokoll, dass die Veröffentlichung einer Liste mit 256 Vornamen, die von dem rechtspopulistischen Portal „Nius“ stammt, inakzeptabel sei. Die Liste wurde mutmaßlich aus Polizeikreisen geleakt und betrifft Tatverdächtige aus Berlin. Spranger betonte, dass diese Praktiken das Vertrauen in die Behörden untergraben und forderte eine interne Untersuchung, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Laut „Nius“ sind rund zwei Drittel der aufgeführten Namen arabischen oder türkischen Ursprungs, was die Debatte weiter anheizt, da die CDU in der Vergangenheit angeregt hatte, dass viele deutsche Verdächtige ausländische Wurzeln haben könnten.

Datenschutzverletzung auf dem Prüfstand

Polizeipräsidentin Barbara Slowik bezeichnete die Herausgabe der Liste als schwerwiegende Verletzung des Datenschutzrechts und eine mögliche Ordnungswidrigkeit, die auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Im Innenausschuss stellte sie klar, dass zukünftig keine Vornamen durch die Polizei veröffentlicht werden und complained über die angesteigerten „silvestertypischen Straftaten“, die in diesem Jahr mit 1.533 Fällen gegenüber 1.328 im Vorjahr einen Anstieg um rund 15 Prozent zeigen. Trotzdem wird betont, dass keine weiteren Informationen zu Migrationshintergründen der Verdächtigen bereitgestellt werden.

In der Bundestagsdebatte kritisierte der Linke-Politiker Niklas Schrader die CDU scharf und warf ihren Mitgliedern vor, die Debatte über Vornamen in den letzten zwei Jahren salonfähig gemacht zu haben, während Grünen-Politiker Vasili Franko ebenfalls klare Worte fand. „Warum sollte ein Ronny anders bestraft werden als ein Mohammed?“ fragte er – eine Aufforderung zur Gleichbehandlung und zur Fokussierung auf das Vergehen selbst, nicht auf deren Namen oder ethnische Herkunft. Der kontroverse Austausch über Vornamen und ihre Bedeutung in diesem Zusammenhang spaltet die politischen Lager und wirft Fragen zur Handhabung von Strafverfahren auf, wie auch „Berliner Zeitung“ berichtete.

Berliner Zeitung

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"