Die AfD hat auf ihrem Bundesparteitag in Riesa eine tiefgreifende Entscheidung getroffen: Die Gründung einer neuen Jugendorganisation, die „Junge Patrioten,“ wurde mit 71,9 Prozent Zustimmung beschlossen. Damit folgt die Partei dem Vorschlag ihrer Führung, die die Jugendorganisation enger an die Parteistrukturen binden will. Dies geschieht als Ersatz für die bisherige „Junge Alternative“ (JA), die als rechtsextremistisch eingestuft wird und bislang unabhängig agierte. Das Bundesamt für Verfassungsschutz klassifiziert die JA als „gesichert rechtsextremistisch,“ was die AfD dazu motivierte, die Neugründung zu forcieren, um mehr Kontrolle über ihre Jugend zu erhalten, wie rbb24 berichtet.
Durch die Satzungsänderung wird festgelegt, dass die neue Organisation in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der AfD arbeiten muss. Die Parteispitze erhofft sich von dieser Reform eine effizientere Handhabung von Fehlverhalten innerhalb der Organisation. Laut tagesschau.de kündigte der AfD-Vorstand an, dass Mitglieder der neuen Jugendorganisation auch Mitglied der AfD sein müssen, was die Unabhängigkeit von der Partei verringert. Damit plant die AfD, sich verstärkt von den bislang als problematisch geltenden Aktivitäten der JA zu distanzieren, um den eigenen Ruf nicht zu gefährden.
Wahlprogramm und kontroverse Positionen
Zusätzlich zur Gründung der „Jungen Patrioten“ hat die AfD ihr neues Wahlprogramm verabschiedet, das eine Vielzahl an kontroversen politischen Positionen enthält, darunter ein Bekenntnis zur traditionellen Familie als „Keimzelle der Gesellschaft.“ Alice Weidel, die kürzlich zur Kanzlerkandidatin gewählt wurde, betonte dabei die Notwendigkeit der Rückführung von Migranten und kritisierte die CDU als „Betrügerpartei.“ Ihre Rede, in der sie auch eine ablehnende Haltung gegenüber Windkraftwerken kundtat, sorgte für viel Aufregung, ebenso wie die Demonstrationen, die den Parteitag begleiteten. Über 10.000 Menschen protestierten gegen die AfD, und die Polizei musste einen Vorfall mit einem Polizeihund untersuchen.
Diese Entscheidungen der AfD sind vor dem Hintergrund der bevorstehenden Bundestagswahl von entscheidender Bedeutung, da die Partei sich verstärkt in der politischen Landschaft positionieren will. Die bisherigen Wahlen haben gezeigt, dass die AfD an Bedeutung gewonnen hat und sich entsprechend für die bevorstehenden Herausforderungen rüstet, so rbb24.
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