Ein dramatischer Zwischenfall ereignete sich am Wochenende auf der Raststätte Stolper Heide bei Hennigsdorf: Ein Lkw-Fahrer wurde mit einem Messer lebensgefährlich verletzt. Ein 40-jähriger Mann, der als mutmaßlicher Angreifer identifiziert wurde, konnte später festgenommen werden. Dieses Ereignis löste nicht nur eine polizeiliche Untersuchung aus, sondern auch Kontroversen bezüglich eines möglichen islamistischen Motivs, das von der Justiz angeblich vertuscht wird.
Die Staatsanwaltschaft Neuruppin hat bekannt gegeben, dass sie auch ein islamistisches Motiv des Täters untersucht. Dies wurde aufgrund der Aussage von zwei Zeugen, die angeblich gehört haben, wie der mutmaßliche Täter „Allahu Akbar“ rief, ausgelöst. „Vor dem Hintergrund dieses Ausrufs wird auch die Möglichkeit eines islamistischen Hintergrundes der Tat untersucht“, so die Ermittlungsbehörde.
Angriff und Festnahme
Am Samstagabend wurde ein 57 Jahre alter Lkw-Fahrer auf der Raststätte Stolper Heide bei Hennigsdorf von einem Mann mit einem Messer attackiert. Nach der Tat floh der Angreifer zu Fuß über die A111, wo er schließlich von der Polizei festgenommen wurde. Die Autobahn war mehrere Stunden gesperrt, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Der verletzte Lkw-Fahrer wurde sofort in eine Klinik gebracht, hat diese aber inzwischen wieder verlassen.
Am Sonntag wurde der Verdächtige einem Haftrichter vorgeführt, der einen Haftbefehl erließ. Der 40-jährige mutmaßliche Täter, der laut Staatsanwaltschaft ein Deutscher mit Migrationshintergrund ist, wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingewiesen.
Anwesenheit der Jungen Union
Zu der Aufregung um ein mögliches islamistisches Motiv kam es aufgrund der Aussagen von Mitgliedern der Jungen Union (JU) Mecklenburg-Vorpommern, die zufällig Zeugen des Vorfalls wurden. Fünf JU-Mitglieder hielten am Samstagabend an der besagten Tankstelle an. In einer Pressemitteilung der JU hieß es: „Gerade als die Tankstelle wieder verlassen wurde, rannte ein Mann mit eindeutigem Migrationshintergrund in die Tankstelle und schrie ‚Allahu Akbar‘.“
Die Mitglieder berichteten weiter: „Die Mitglieder, die sich unmittelbar vor der Tankstelle befanden, mussten mit Schrecken feststellen, dass der Mann ein Messer zog und die Personen im Innenraum angriff. Die Mitglieder reagierten geistesgegenwärtig und brachten sich selbst in Sicherheit, um von dort die Polizei zu verständigen.“
Die Junge Union kritisierte, dass in der ersten Berichterstattung der Polizei kein Bezug zum Islam des Täters erwähnt wurde. Dies löste Diskussionen aus, ob die Justiz ein mögliches islamistisches Motiv verschweigt.
Auf Anfrage erklärte die Staatsanwaltschaft, dass der Täter ein Deutscher mit Migrationshintergrund sei und bat um Verständnis dafür, dass zum laufenden Verfahren keine weiteren Angaben gemacht werden können.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.welt.de.