Der ehemalige SPD-Politiker Günter Baaske hat seinen Rückzug aus der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zum Ende des Jahres angekündigt. Der 67-Jährige gab an, dass interne Konflikte innerhalb der Partei, besonders bezüglich der Arbeiterwohlfahrt (AWO), ihn zu diesem Schritt bewegt haben. Dieser Rückzug, wie rbb24 berichtet, folgt auf langjährige Spannungen, insbesondere die Streitigkeiten, die mit der beruflichen Vergangenheit seiner Frau Anne in der AWO verbunden sind. Sie trat 2022 aufgrund interner Konflikte von ihrer Position als Geschäftsführerin zurück.
Baaske äußerte sich in einem internen Schreiben unzufrieden über den mangelnden Rückhalt durch seine Partei, insbesondere von hochrangigen Funktionsträgern. Er erklärte, dass er „die Schnauze voll“ habe und der Austritt für ihn schmerzhaft sei, da er der SPD viel verdanke. Seine Entscheidung sei jedoch nicht als Kritik an der Bundes-SPD unter Olaf Scholz gemeint, da er den Ministerpräsidenten Dietmar Woidke lobt und dessen Arbeit als „toll“ bezeichnet. Die Auseinandersetzung um die AWO und die fehlende Unterstützung für seine Familie scheinen Baaske tief getroffen zu haben, wie auch die Märkische Allgemeine Zeitung hervorhebt, die als erste über seine Abkehr informierte.
Leben und Wirken im Landtag
Baaske, Mitbegründer der SPD in Brandenburg, war über viele Jahre in verschiedenen Ämtern tätig, darunter Minister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen. Besonders in Erinnerung bleibt ihm die kontroverse Debatte um das Bodenreform-Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2007, in der er sich als Fraktionschef mit den Bürgern vor Ort auseinandersetzte. Er bemerkt, dass es gerade in der heutigen politischen Landschaft oft an Differenzierung fehle, was zu einem vergifteten Klima führe, sowohl im Parlament als auch in der Gesellschaft insgesamt.
Sein Rückzug aus der aktiven Politik bedeutet jedoch nicht, dass Baaske aus allen Ämtern ausscheidet. Er bleibt weiterhin im Kreistag Potsdam-Mittelmark aktiv und hat sich auch als Vorsitzender des Landesanglerverbands in Brandenburg engagiert. Zudem ist er als Schirmherr der Stiftung „Familien in Not“ aktiv. In Gesprächen, wie im Bericht der Märkischen Allgemeinen Zeitung festgehalten, äußerte er den Wunsch, mehr Zeit zum Angeln zu finden, eine Leidenschaft, die in den letzten Jahren aufgrund seiner politischen Verpflichtungen zu kurz kam.