Die Diskussion über die Asylpolitik in Deutschland wird von verschiedenen Akteuren vorangetrieben und macht deutlich, dass die Meinungen darüber stark divergieren. Während sich die politisch Verantwortlichen über die Maßnahmen zur Eindämmung der Migration auseinandersetzen, erhebt ein Unternehmer aus der Region schwere Vorwürfe gegen die unzureichenden Rahmenbedingungen für Asylbewerber auf dem Arbeitsmarkt.
Robert Dahl, Geschäftsführer des bekannten „Karls Erdbeerhof“ in Rövershagen, hat sich angesichts der aktuellen Entwicklungen zu Wort gemeldet und zeigt sich frustriert über die steigenden bürokratischen Hürden, die es Asylsuchenden erschweren, eine Arbeitserlaubnis zu erhalten. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärt er eindringlich seine Sicht der Dinge: „Ohne Ausländer könnten wir dichtmachen“. Seine Aussagen werfen ein Licht auf die potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen der Asylpolitik und die Notwendigkeit einer schnellen Integration von Asylbewerbern in den Arbeitsmarkt.
Die Realität der Integration
Die Situation in den Unterkünften zeigt eine alarmierende Diskrepanz zwischen Willen und Möglichkeiten. In der Erntehelferunterkunft von Dahl leben derzeit 156 Asylsuchende, von denen jedoch nur ein Bruchteil tatsächlich arbeiten darf. „Sechs von ihnen haben eine Arbeitserlaubnis, mit der sie bei uns arbeiten können. Das ist schlichtweg unzureichend. Warum nicht diese Männer vorübergehend mit einer Arbeitsgenehmigung ausstatten? Es ist absurd, dass sie in ihren Unterkünften bleiben müssen“, äußert Dahl seine Bedenken.
Ein weiteres zentrales Problem, das er anspricht, ist die Praxis, junge Männer aus Krisenregionen wie Afghanistan und Syrien vorerst ohne Beschäftigung zu lassen. Dahl betont, dass viele dieser jungen Migranten keinen Sinn im Herumlungern sehen und es besser wäre, ihnen durch Arbeit einen geregelten Alltag zu ermöglichen. „Wir wissen alle, wie wichtig es ist, den Menschen nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch eine Perspektive zu bieten“, so Dahl weiter.
Die positiven Erfahrungen, die er gemacht hat, untermauern seine Argumentation. „Während der Flüchtlingskrise ab 2015 haben wir unserem Erntehelfercamp schon einmal Asylbewerber zur Verfügung gestellt. Von dieser Gruppe sind immer noch 80 Syrer bei uns im Unternehmen. Diese Menschen kamen mit null Sprachkenntnissen zu uns. Heute sprechen sie fließend Deutsch und führen bereits eigene deutsche Mitarbeiter“, hebt er hervor. Für ihn ist klar, dass Arbeit ein effektives Mittel zur Integration ist.
Ein weiterer lebender Beweis für das Funktionieren solcher Integrationsmodelle ist der Saale-Orla-Kreis in Thüringen, wo CDU-Landrat Christian Herrgott Asylsuchende in gemeinnützige Beschäftigungen vermittelte. Dies führte dazu, dass 30 von 110 Flüchtlingen in Vollzeitjobs statt in der Warteschleife landeten, darunter eine Ausbildung zum Elektroniker. Solche Erfolge sollten als Ansporn dienen, um die Rahmenbedingungen für Asylsuchende in Deutschland zu verbessern.
In Anbetracht der geschilderten Probleme ist es an der Zeit, die Politik zur Besinnung zu bringen. Die Implementierung einfacher und unbürokratischer Arbeitsgenehmigungen könnte nicht nur den Asylbewerbern helfen, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, sondern auch den Unternehmen in der Region, wie dem von Dahl, die benötigten Arbeitskräfte zur Verfügung stellen. Die Asylpolitik sollte letztlich darauf abzielen, Menschen Perspektiven zu bieten und deren Integration zu fördern, um eine konstruktive Entwicklung für alle Beteiligten zu ermöglichen. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.derwesten.de.