Der ADAC übt scharfe Kritik an der Berliner Verkehrspolitik, nachdem neue Untersuchungen alarmierende Zahlen an gefährlichen Kreuzungen aufzeigen. Es mangelt an grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen, wie fehlenden Fahrbahnmarkierungen und unklaren Ampelschaltungen, die nicht nur den Verkehrsfluss, sondern auch das Leben der Verkehrsteilnehmer gefährden. Laut bz-berlin.de bleibt die Politik um Verkehrssenatorin Ute Bonde bei Sicherheitsfragen in der Warteschleife. In den letzten drei Jahren wurden keine signifikanten Verbesserungen an den gefährlichen Kreuzungen umgesetzt, vielmehr stiegen die Unfallzahlen an kritischen Stellen, darunter das Schlesische Tor mit 230 Unfällen, das Innsbrucker Platz mit 136 Unfällen und der Hauptbahnhof mit 131 Unfällen.
Akute Gefahren an Kreuzungen
Die Analyse des ADAC zeigt klar: an den Berliner Unfallschwerpunkten herrscht akute Gefahr. Die Verkehrsführung am Schlesischen Tor ist durch das U-Bahn-Viadukt und unzureichende Markierungen besonders chaotisch, während am Innsbrucker Platz Konflikte beim Linksabbiegen und schmale Radwege die Sicherheit der Radfahrer gefährden. „Die letzten drei Jahre hat die Senatsverwaltung für Mobilität die Sicherung von Kreuzungen schleifen lassen“, kritisiert Martin Koller, Verkehrsvorstand des ADAC Berlin-Brandenburg. Er fordert sofortige Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, wie sie an anderen Stellen wie dem Frankfurter Tor bereits erfolgreich umgesetzt wurden, wo markierte Radstreifen die Unfallzahlen um 25 Prozent reduzierten, so presse.adac.de.
Die wiederholte Warnung des ADAC, dass einfache Veränderungen wie das Anbringen von Linien oder Verkehrsschildern bereits eine erhebliche Verbesserung bringen könnten, bleibt bislang ungehört. „Es ist inakzeptabel, dass gefährliche Kreuzungen weiterhin Unfallschwerpunkte sind“, so Koller und unterstreicht die Notwendigkeit einer schnellen Umsetzung der im Mobilitätsgesetz vorgesehenen Maßnahmen. Es geht hier nicht nur um Infrastruktur, sondern um Menschenleben, betont er und macht damit die Dringlichkeit der geforderten Veränderungen deutlich.