Zähle die Hirschkäfer! Brandenburger Bürger sind gefragt!

Zähle die Hirschkäfer! Brandenburger Bürger sind gefragt!

Berlin, Deutschland - Das Brandenburger Landesamt für Umwelt hat ein Aufruf zum Zählen von Hirschkäfern gestartet. Am Montag informierte das Umweltministerium darüber und ermutigte die Bürger, ihre Beobachtungen online zu melden. Die Mitmachaktion läuft bis Ende Juli, da der Hirschkäfer in dieser Zeit aktiv ist. Eine Meldung kann auf der Webseite lfu.brandenburg.de eingereicht werden. Der Hirschkäfer zählt zu den stark gefährdeten und streng geschützten Arten in Deutschland.

Die letzten Erhebungen zeigten, dass die meisten Funde in Brandenburg durch zufällige Meldungen von Bürgern zustande kommen. Im Jahr 2020 wurden beispielsweise 137 Funde registriert, die zur Erfassung der Verbreitung dieser faszinierenden Käferart beitrugen. Der Hirschkäfer bevorzugt alte Eichenwälder und ist vor allem im Süden Brandenburgs häufiger anzutreffen, während er in den nördlichen und nordwestlichen Regionen praktisch fehlt.

Merkmale und Lebensweise

Der Hirschkäfer ist nicht nur eine geschützte Art, sondern auch der größte Käfer Europas. Männchen erreichen eine Körperlänge von 4,5 bis 8 Zentimetern, während Weibchen maximal 4 Zentimeter lang werden. Ihr äußeres Erscheinungsbild variiert von dunkelbraun bis schwarz, wobei die männlichen Käfer auffällige, große Mundwerkzeuge aufweisen, die an ein Geweih erinnern. Diese Mandibeln spielen eine Schlüsselrolle bei Kämpfen um Weibchen und Reviere. Weibchen hingegen haben einen schmaleren Kopf und normal entwickelte Mandibeln, die mit gelb behaarten Flecken an den Vorderbeinen versehen sind.

Die Lebensweise des Hirschkäfers ist predominantly verborgen. Er ist dämmerungs- und nachtaktiv und saugt während seiner Hauptflugzeit von Ende Mai bis Ende Juli Pflanzensäfte. Weibchen locken Männchen durch Pheromone an, während die Männchen um das Recht zu paaren kämpfen. Die Weibchen legen ihre Eier bis zu 75 cm tief in den Boden, vorwiegend an den Wurzeln von toten oder kranken Bäumen. Hier entwickeln sich die Larven, die mehrere Jahre benötigen, um heranzuwachsen.

Bedrohung und Schutz

Der Hirschkäfer ist auf Grundlage der Roten Liste Deutschlands als stark gefährdet eingestuft. Der Bestandsrückgang ist hauptsächlich auf den Verlust von Lebensräumen, insbesondere alten Eichenwäldern mit Totholz, zurückzuführen. Schutzmaßnahmen sind somit dringend erforderlich. Dazu gehört auch die Gestaltung der Lebensräume durch Gesetzgeber und Verwaltungen. Grundstückseigentümer spielen eine wichtige Rolle, da sie die Nester, die aus alten Baumstümpfen bestehen, erhalten sollten.

Die Entnahme oder das Sammeln von Hirschkäfern ist gesetzlich verboten. In Notfällen, etwa wenn sich Käfer in gefährlichen Lagen befinden, darf man sie sicher anfassen und zurücksetzen, jedoch nicht in weit entfernte Wälder bringen. Auch bei Baumaßnahmen ist es wichtig, die Nester und Lebensräume der Tiere zu respektieren. Die Verständigung mit Fachleuten wird empfohlen, um gefährdete Arten und ihre Lebensräume zu schützen.

Durch vermehrte Aufmerksamkeit und Beobachtungen der Bürger kann die Verbreitung des Hirschkäfers besser erfasst und somit besseren Schutzmaßnahmen zugeführt werden. Diese großen Käfer sind für viele leicht sichtbar, und die Aktion bietet eine Möglichkeit, einen aktiven Beitrag zum Artenschutz zu leisten.

Für weitere Informationen und um Meldungen zu erfassen, besuchen Sie die Seiten von rbb24, Deutschlands Natur und Wald-Wiki.

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OrtBerlin, Deutschland
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