In Australien hat das Parlament einen drastischen Schritt unternommen, um die Sicherheit von Minderjährigen in sozialen Medien zu gewährleisten. Ab dem kommenden Jahr dürfen sich keine Jugendlichen unter 16 Jahren mehr auf Plattformen wie Instagram, Snapchat und TikTok anmelden. Diese Regelung steht in einer Reihe internationaler Versuche, den Umgang von Kindern mit sozialen Medien zu regulieren. In Frankreich müssen Kinder bis 15 Jahre eine Zustimmung der Eltern einholen, während in Florida rechtliche Auseinandersetzungen über ein Social-Media-Verbot für unter 14-Jährige im Gange sind, wie rbb|24 berichtet.
Die Verantwortung für die Sicherheit der Jugendlichen liegt nicht nur bei den Anbietern von sozialen Medien. Guido Bröckling, ein Experte für Medienkompetenz, betont, dass sowohl Eltern als auch Schulen gefordert sind, Jugendliche auf die Herausforderung sozialer Medien vorzubereiten. Er warnt jedoch, dass ein Verbot nicht ausreicht. Stattdessen sollten parallele Maßnahmen zur Förderung von Medienkompetenz und zum Schutz vor gefährdenden Inhalten ergriffen werden. Diese Problematik wird auch in der JIM-Studie beleuchtet, die zeigt, dass 94% der 12- bis 13-Jährigen bereits ein Smartphone besitzen und täglich das Internet nutzen, wobei Plattformen wie Instagram und TikTok hoch im Kurs stehen.
Risiken und Medienkompetenz
Die Risiken, denen Jugendliche in sozialen Medien ausgesetzt sind, sind vielfältig. Sie reichen von der Konfrontation mit schädlichen Inhalten bis hin zu Cybermobbing und sexueller Belästigung. Während manchen Plattformen wie TikTok immer wieder vorgeworfen wird, sie könnten für gefährliche Inhalte verantwortlich sein, betonen Experten die Notwendigkeit von digitaler Bildung als Schlüssel zur Problembewältigung. Die Verantwortung, die eigene Privatsphäre online zu schützen und sich kritisch mit Inhalten auseinanderzusetzen, sollte gestärkt werden, so die Bpb. Die Kombination aus gesetzlichen Auflagen und gezielter Bildungsarbeit könnte dazu beitragen, dass Jugendliche sicherer mit sozialen Medien umgehen und essentielle soziale Fähigkeiten entwickeln können.