Die Ergebnisse einer „Bedarfsanalyse der Modebranche“ der Bezirksämter Mitte und Pankow wurden nun veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit dem Fashion Network NEMONA In den vergangenen Monaten haben sie eine Studie durchgeführt, um ein nachhaltiges Modehaus für Modedesigner in Berlin zu entwickeln. Zu diesem Zweck wurden 140 unabhängige Labels, Produzenten, Experten und Netzwerke des Berliner Mode-Ökosystems sowie Projektentwickler, Vertreter von Universitäten, Agenturen und Modeinstitutionen befragt, um ein möglichst umfassendes Bild der aktuellen Situation und Bedürfnisse zu erhalten. Darüber hinaus wurden Best-Practice-Beispiele, bestehende Studien, die aktuelle Situation der Berliner Mode und die urbane Dimension berücksichtigt, die als Ergebnisse in die Analyse einbezogen werden.
Die wichtigste Erkenntnis daraus ist, dass es in Berlin zwar viele Modehersteller, Orte und Projekte gibt, aber keinen zentralen und unabhängigen Ort, der alle akzeptiert und als Katalysator fungiert.
Berlin könnte als nachhaltige Modestadt an Bedeutung gewinnen, wenn die verschiedenen bestehenden Ansätze an einem zentralen Ort zusammengeführt werden. Gleichzeitig sollte dieser Ort digital angelegt werden. Dabei müssen innovationsfördernde Inhalte sowie konkrete unterstützende Angebote für Modedesigner berücksichtigt werden.
Mithilfe der Bedarfsanalyse konnten die Stadtteile sehr genau herausfiltern, welche spezifischen Angebote die Berliner Modehersteller derzeit benötigen, um ihr Unternehmen zu konsolidieren und weiterzuentwickeln. Der größte Bedarf betrifft die Themen Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung, gemeinsame Infrastruktur, Vernetzung, Coaching, Beratung und Forschung.
Sichtbarkeits- und Werbemittel wie B. ein Showroom spielen eine große Rolle. Auch junge Talente von Berliner Universitäten und Modeschulen sollten die Plattform nutzen können.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Produktion. Es besteht eine große Nachfrage nach einem Maker Space, Workstations mit branchenspezifischer Software, einem Fotostudio und Professionalisierungsangeboten.
Da Modedesigner wie alle Kreativen nicht in geschlossenen Räumen arbeiten, sondern sich von der Gesellschaft inspirieren lassen, sollten weitere urbane Funktionen in ein Modehaus integriert werden, die nicht direkt mit Mode zusammenhängen, aber auch für die Akteure in der Mode relevant sind Modebranche: Restaurant, Yoga-Studio, Kinderbetreuung usw.
Starkes Place Branding, kontinuierliche, lokale – aber auch internationale – Netzwerke und starke Partnerschaften in den Bereichen Forschung, Design, Produktion und Vertrieb sind unerlässlich, um zukunftssicher zu sein.
Die Bezirke Pankow und Mitte verzeichnen seit Jahren einen Rückgang oder Stillstand bei der Ansiedlung neuer Modefirmen. Steigende Mieten, unzureichende Standortbedingungen und mangelnde Vernetzung der Branche führen dazu, dass kreatives Potenzial und technisches Know-how migrieren. Unternehmen, die verantwortungsbewusst und ressourcenschonend arbeiten wollen, erhalten kaum Unterstützung. Diese Situation hat sich aufgrund der Koronapandemie erneut verschlechtert.
Sie können die gesamte Analyse hier herunterladen.
Weitere Informationen zu Entwicklungen in der Modebranche in Mitte und Pankow.
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Inspiriert von Berliner Pressemitteilung.