Die Einführung von Wasserstoffzügen auf der Heidekrautbahn, einer zentralen Pendlerstrecke nordöstlich von Berlin, ist von erheblichen Problemen überschattet. Bereits weniger als zwei Wochen nach dem Start des Betriebs am 15. Dezember 2024 musste der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg am 27. Dezember das vorläufige Aus für alle sechs Wasserstoffzüge der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) verkünden. Diese wurden aufgrund von Wasserstofflieferengpässen vorübergehend abgestellt. Das Unternehmen Enertrag, das für die Wasserstoffversorgung zuständig ist, kann derzeit nicht genügend grünen Wasserstoff liefern, um den Bedarf von täglich 900 Kilo aufrechtzuerhalten, wie die Berliner Zeitung berichtete.
Probleme mit der Wasserstoffversorgung
Die Tankstelle in Basdorf, die für die Betankung der Wasserstoffzüge eingerichtet wird, ist momentan nur teilweise betriebsbereit; die vollständige Inbetriebnahme wird erst für Frühjahr 2025 erwartet. In der Übergangsphase müssen die Züge mit Wasserstoff aus anderen Teilen Deutschlands und Österreich beliefert werden. Diese logistische Herausforderung führt dazu, dass die Züge häufig außer Betrieb genommen werden müssen, um zu tanken. Zudem gibt es technische Probleme wie Risse im Fensterglas und Schwierigkeiten mit den Brennstoffzellen und Batterien der Züge. Derweil ist die Hoffnung der Verantwortlichen, dass sich die Situation im Januar verbessert und die Kapazität der Wasserstoffversorgung steigt, wie die Niederbarnimer Eisenbahn darlegte.
Langfristig soll das Pilotprojekt zur Einführung von grünen Wasserstoffzügen eine CO₂-neutrale Mobilität auf der Heidekrautbahn ermöglichen. Mit der Umstellung auf Wasserstofftechnik verfolgt der Landkreis Barnim das Ziel eines emissionsfreien Schienenverkehrs. Damit würde nicht nur die Luftqualität verbessert, sondern auch ein Beitrag zur Erreichung der Klimaziele des Landes Brandenburg geleistet. Die Vision sieht vor, dass künftig wasserstoffbetriebene Personenzüge die bisher dieselbetriebenen Fahrzeuge ersetzen, was die Region als Beispiel für andere Landkreise positionieren könnte.
Berliner Zeitung