In der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gibt es signifikante Veränderungen an der Führungsspitze. Wie die Berliner Zeitung berichtet, hat Nicole Grummini, die seit 2017 als Bereichsleiterin für die U-Bahn tätig war, das Unternehmen verlassen. Dieser Schritt erfolgt in einem turbulenten Umfeld, nachdem bereits im Oktober Rolf Erfurt, der Betriebsvorstand, um die Auflösung seines Vertrags gebeten hatte, was auf Differenzen über die strategische Ausrichtung hindeutet. Henrik Falk, der seit Januar 2024 als neuer BVG-Chef fungiert, wird in naher Zukunft die Schlüsselschritte zur Verjüngung der überalterten Wagenflotte vorstellen und plant zudem eine Verbesserung der Betriebsqualität.
Neue Herausforderungen für die BVG
Die BVG steht vor enormen Herausforderungen, da es an betriebsfähigen Fahrzeugen mangelt, was zu Ausfällen und überfüllten Zügen führt. Insbesondere auf der U4 in Schöneberg hat sich ein 20-Minuten-Takt eingeschlichen – eine unhaltbare Situation für die Berliner. Falk hat bereits signalisiert, dass eine dringende Neuausrichtung notwendig ist, während er in einem Interview anmerkte, dass die Stabilität im System noch nicht dem gewünschten Standard entspricht, insbesondere angesichts der kürzlich abgehaltenen Fußball-Europameisterschaft, die laut ihm „auf wahnsinnig hohem Niveau“ bewältigt wurde, während andere Unternehmen scheiterten. Die BVG plant, die ersten neuen U-Bahn-Wagen ab September 2025 auf die Schienen zu bringen, was ein Lichtblick für die insgesamt marode Flotte darstellt.
Ein weiteres Problem sind die anhaltenden personellen Veränderungen innerhalb der BVG. Neben Grumminis Abgang, der als besorgniserregend gilt, haben auch andere Schlüsselpositionen Wechsel erfahren. Der Bereichsleiter Infrastruktur wird das Unternehmen ebenfalls zum Ende des Jahres verlassen, und es wurden bereits neue Verantwortliche für den Fahrbetrieb und den Einkauf gesucht. Dies stellt eine zusätzliche Herausforderung für die BVG dar, die sich auf eine grundlegende Umstrukturierung zubewegt, während die bereits bestehenden Probleme gelöst werden müssen, um einen stabileren Betrieb zu gewährleisten.
