Ein Schock für Reisende und Pendler! Die Preise für die Nutzung öffentlicher Toiletten an Bahnhöfen in Deutschland sind drastisch gestiegen. Bei Sanifair, einem Tochterunternehmen der Tank & Rast GmbH, zahlten Besucher nun für den Gang zur Toilette an dreizehn Standorten 1,50 Euro statt bisher 1 Euro – eine Erhöhung um satte 50 Prozent! Laut Sanifair sind die gestiegenen Löhne, Wasser, Strom und Materialkosten der Grund für diese Preisanpassung. Die Toiletten sind rund um die Uhr geöffnet, doch die Kritik an dieser Maßnahme ist bereits laut geworden. Jusos in Rheinland-Pfalz haben das Unternehmen sogar dafür verurteilt, „Geld fürs Wasserlassen und den Stuhlgang zu nehmen“ und fordern die Enteignung des Unternehmens, wie bz-berlin.de berichtete.
Doch nicht nur Sanifair hat nachgelegt: Auch die „Rail & Fresh“-Toiletten am Hauptbahnhof München und an anderen Standorten kosten nun 1,50 Euro statt 1 Euro. Diese Preiserhöhung wurde notwendig, um auf die „Preissteigerungen der vergangenen Jahre“ zu reagieren, so eine Sprecherin der Hering Sanikonzept. Obwohl einige Pendler Verständnis für die neuen Preise aufbringen, äußert ein Teil der Reisenden Enttäuschung über die höheren Kosten und die Sauberkeit. Bayernweit soll es über 130 öffentliche Toiletten geben, wo jedoch viele Nutzer auf eine bessere Hygiene hoffen. Die Stadtwerke München betreiben einige davon und erheben lediglich 60 Cent pro Nutzung, während die an Bahnhöfen weiterhin für ihren Betrieb und die Instandhaltung auf teure Investitionen angewiesen sind. Berücksichtigt man die immer wieder vorkommenden hygienischen Probleme, stellt sich die Frage, ob die neuen Preise gerechtfertigt sind. So beschrieb eine Münchnerin, dass sie häufig verschmutzte Toiletten vorfindet und die 1,50 Euro dafür als zu hoch empfindet. Ein Dilemma für Pendler, ob sie bereit sind, für den Komfort der Sauberkeit zu zahlen, während sich die Situation vermeintlich nicht verbessert, wie tz.de berichtete.