Ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg hat drastische Maßnahmen zur Folge. Südkorea hat umgehend sämtliche Importe von Schweinefleisch aus Deutschland verboten, was in einer Stellungnahme des südkoreanischen Landwirtschaftsministeriums am Samstagabend bekanntgegeben wurde. Die Regelung ist sofort in Kraft und betrifft rund 360 Tonnen deutsches Schweinefleisch, das seit dem 27. Dezember nach Südkorea geliefert wurde, welche nun einer Quarantäne-Untersuchung unterzogen werden müssen. Diese Maßnahme stellt eine erhebliche Bedrohung für den Export von Schweinefleisch, besonders nach Südkorea dar, einem traditionellen Absatzmarkt für deutsche Fleischprodukte, wie RBB24 berichtet.
Internationaler Handelsstopp
Das MKS-Virus, das äußerst ansteckend ist und potenziell weitere Exportverbote in anderen Ländern nach sich ziehen könnte, ist laut dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bereits nachgewiesen worden. Umgehend wurden in der Nähe gehaltene Tiere getötet, um die Ausbreitung zu stoppen. Bereits jetzt hat auch die niederländische Regierung ein Importverbot für Mastkälber aus Deutschland verhängt, nachdem festgestellt wurde, dass Kälber aus Brandenburg über Sammelstellen in die Niederlande gelangt sind. Diese Maßnahme betrifft mehr als 3.600 Kälber und die Überprüfung der Betriebe wurde eingeleitet, informierte das niederländische Landwirtschaftsministerium.
In einem weiteren Kontext zeigt die Statistik des Jahres 2023, dass die Nettoerzeugung von Fleisch in Deutschland um vier Prozent auf etwa 7,2 Millionen Tonnen Schlachtgewicht gesunken ist. Zudem war der Import lebender Tiere mit 493.800 Tonnen höher als der Export von 446.300 Tonnen. Während der Verbrauch mit 5,9 Millionen Tonnen konstant blieb, fiel der Selbstversorgungsgrad auf 120 Prozent, was einem Rückgang von 3,7 Prozentpunkten entspricht, wie die Daten aus dem Bericht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufzeigen. Ein Rückgang im Export von Fleisch und Fleischwaren um etwa 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wäre angesichts der jüngsten Entwicklungen nicht verwunderlich, betont BMEL.
RBB24