In Calau, einer Stadt im Oberspreewald-Lausitz, werden Autofahrer am Dienstag mit einem ganz besonderen „Scherz“ beschenkt – anstelle von Bußgeldern für Falschparken erhalten sie einen Kalauer. Diese humorvolle Aktion, die die Stadt als Wiege des Kalauers präsentiert, zieht sowohl Einheimische als auch Touristen an, die sich ein Lächeln und eine kreative Einlage unter ihren Scheibenwischern wünschen. Laut rbb24 hat diese Initiative seit ihrer Einführung im Jahr 2001 stets zweimal jährlich stattgefunden und wird als deutschlandweit einzigartig beschrieben.
Die Verbindung von Calau zu den Kalauern hat historische Wurzeln. Im 19. Jahrhundert war die Stadt ein Zentrum der Stiefel- und Schuhmacher, die für ihre witzigen Anekdoten und Wortspiele bekannt waren. Diese Scherze fanden ihren Weg ins Berliner Satiremagazin „Kladderadatsch“, das entscheidend zur Popularität der Kalauergeschichte beitrug, wie calau.de ausführlich dokumentiert. Dort wurde berichtet, dass die Kalauergeschichten von einem der Schuster stammen, die von wandernden Gesellen in die Welt hinausgetragen wurden.
Der Ursprung des Kalauers
Die Schuster aus Calau prägten das Wortspiel „Kalauer“ und die dazugehörige Lebensfreude. Elias Levy, ein satirischer Autor, trug erheblich zur Bekanntheit bei, indem er die kreativen Ausdrücke der Calauer Schuster im „Kladderadatsch“ veröffentlichte, was der Stadt und ihren humorvollen Äußerungen zu einer breiten Verbreitung verhalf. Das Kladderadatsch, das täglich, bis auf Wochentage, erschien, zeichnete sich damals durch eine humoristische Sichtweise auf das Leben aus und stellte die kreativen Wortspiele der Stadt in den Mittelpunkt.
Auch heute bringt der originale Kalauer, den die Stadt mit dieser charmanten Aktion aufleben lässt, den Menschen etwas Freude in den Alltag. Und während die Scherze, die von den Schuster-Anekdoten stammen, vielleicht nicht mehr ganz derbe sind, bleibt der Status von Calau als die Wiege des Kalauers bis heute lebendig und wird mit einem Schmunzeln gefeiert.