Die Unzufriedenheit mit Tesla-Chef Elon Musk nimmt weltweit zu und hat in den letzten Tagen zu Protestaktionen geführt, insbesondere in Deutschland, Italien und den USA. Wie Merkur berichtet, wurden in Deutschland bereits mehrere Tesla-Fahrzeuge und -Standorte beschädigt. Am 31. März sprühten zwei Frauen blaue Farbe auf ein Tesla-Geschäft in Berlin-Reinickendorf. Diese Frauen gehören zur Gruppe „Neue Generation“, die als Nachfolgerin der „Letzten Generation“ gilt. Die Farbwahl wurde als Anspielung auf Musks politische Unterstützung für die AfD interpretiert.
Am selben Tag versammelten sich etwa zehn Aktivisten mit einem Transparent, auf dem „Tesla den Hahn zudrehen“ stand, vor der Tesla-Filiale in Berlin. Die Protestaktionen unter dem Motto „TeslaTakedown“ konzentrierten sich nicht nur auf Berlin, sondern fanden auch in Städten wie München und Nürnberg statt. Zudem brannten am 29. März in Ottersberg, Niedersachsen, sieben Tesla-Autos, wobei der Zusammenhang mit den Protesten unklar bleibt. In den USA forderten zwischen 500 und 1000 Menschen vor einem Tesla-Händler in New York die Schließung der DOGE-Abteilung, während in Washington D.C. rund 150 Musk-Gegner demonstrierten.
Von Protesten und wirtschaftlichen Rückschlägen
Die Zahl der Proteste ist nicht unerheblich. In zahlreichen US-Bundesstaaten, darunter New Jersey, Massachusetts und Texas, versuchten Demonstranten, alle 277 Tesla-Showrooms und Servicezentren zu umzingeln. Slogans wie „Honk if you hate Elon“ und „Fight the billionaire broligarchy“ verdeutlichten die Wut der Demonstranten auf Musk. Die Bewegung „Tesla Takedown“ umfasst nicht nur enttäuschte Tesla-Besitzer, sondern auch Prominente wie John Cusack.
Die Vorkommnisse und der damit verbundene Vandalismus, der als inländischer Terrorismus von der US-Justizministerin Pam Bondi bezeichnet wurde, haben bedeutende Auswirkungen auf Musks Image. Das zeigt sich auch an den von Analysten prognostizierten Verkaufszahlen für das erste Quartal 2025. Wie Business Insider berichtet, werden die ersten offiziellen Produktions- und Verkaufszahlen am 2. April veröffentlicht. Analyst Dan Ives von Wedbush Securities erwartet, dass die Auslieferungen zwischen 355.000 und 360.000 Fahrzeugen liegen – ein Rückgang von rund 7 % im Vergleich zum Vorjahr.
Die Rolle von DOGE und zukünftige Erwartungen
Musk wird nicht nur wegen seiner Rolle bei Tesla kritisiert, sondern auch für seine Leitung des neu geschaffenen Department of Government Efficiency (DOGE) und seine Maßnahmen zur Reduzierung von Regierungsausgaben. Diese Unzufriedenheit spiegelt sich in den Verkaufszahlen wider, die unter „großem Druck“ stehen. Ives nennt die aktuelle Lage einen „Brand-Tornado-Krisenmoment“ für Musk und Tesla und gibt an, dass der Antimusksentiment eine signifikante Rolle bei den schwachen Verkaufszahlen spielt.
Trotz dieser kritischen Lage zeigt sich Musk optimistisch hinsichtlich der Zukunft von Tesla. Er ist der Ansicht, dass das Model Y weiterhin das meistverkaufte Auto der Welt bleiben wird, auch wenn die gegenwärtigen Herausforderungen die Marktposition des Unternehmens erschüttern. Analysten betonen, dass viel von der gegenwärtigen Situation auch auf Produktzyklusfragen zurückzuführen ist, wobei viele Verbraucher auf neue Modelle warten.