Im Herzen Berlins, im renommierten Musikladen "Schneidersladen", entfaltet Jessica Kert die grenzenlosen Möglichkeiten des modularen Synthesizers. Bekannt für seine charakteristischen sphärischen Klänge, zieht dieses Instrument Musiker aus aller Welt an, getragen von der Nostalgie der 1970er-Jahre, als Künstler wie Pink Floyd und Jean-Michel Jarre den Weg für innovative Klangerlebnisse ebneten. Kert, die selbst als leidenschaftliche Modular-Künstlerin auftritt, beschreibt ihre Arbeit im Laden als eine unglaubliche Freude. "Das macht einfach unglaublich Spaß", erklärt sie, während sie Kunden willkommen heißt, die oft stundenlang an Reglern drehen und die neuesten Module ausprobieren, während sie bei einem Kaffee plaudern.
Wie Modular Station berichtet, wird der Laden häufig von bekannten Größen der Szene besucht, darunter Colin Benders alias Kyteman, der angibt, dass 80 Prozent seines Equipments von "Schneidersladen" stammen. Über die Jahre hat sich der Laden zu einem zentralen Treffpunkt für die Modulare-Szene entwickelt, besonders während der Corona-Pandemie, als viele Musiker die Zeit zuhause nutzen, um ihre Fähigkeiten zu verfeinern. Die Modulsynthese hat nicht nur die Männerdomäne aufgebrochen: Immer mehr Frauen zeigen Interesse und engagieren sich aktiv in der Szene, was Kert als positiven Wandel wahrnimmt. "Sie sind nicht mehr so schüchtern und in sich gekehrt", sagt sie und hebt hervor, wie wichtig Sichtbarkeit für Frauen in der elektronischen Musik ist.
Der Puls der Berliner Musikszene
Jessica Kert ist nicht nur eine Verkäuferin; sie ist auch eine kreative Kraft in der elektronischen Musik. Ihre Leidenschaft für die analoge Verarbeitung und modulare Synthese spiegelt sich in ihren Auftritten wider, die das Publikum mit pulsierenden Rhythmen und hypnotischen Melodien fesseln. Aktuell arbeitet sie an neuen Kompositionen, die demnächst herauskommen werden. Ihr Engagement erstreckt sich auch auf Workshops, in denen sie ihr Wissen über die komplexen Systeme der modularen Synthese teilt. Angetrieben von der einzigartigen Energie der Berliner Clubs, bleibt ihre Mission klar: die Faszination für modulare Synthese weiterzugeben und anderen die Tür zu einem kreativen Ausdruck zu öffnen.
Kerts Wurzeln im Laden haben nicht nur ihre Karriere beeinflusst, sondern auch die gesamte modulare Musikszene in Berlin. Sie ist Teil eines Netzwerks von Künstlern, die die Welt der elektronischen Musik neu definieren und Menschen dazu inspirieren, ihre eigenen Klänge zu erschaffen. In den lebendigen Räumen von "Schneidersladen" hat sie geholfen, eine Gemeinschaft zu bilden, die die Vielfalt und Kreativität der modularen Synthese feiert.