In der Lausitz stehen die Städte Spremberg, Hoyerswerda und Weißwasser vor großen Herausforderungen in der Wärmeversorgung. Der Kraftwerksbetreiber Leag plant aus wirtschaftlichen Gründen, sich aus der Fernwärmeversorgung zurückzuziehen. Diese Entscheidung, die einen direkten Einfluss auf die Versorgung der drei Städte hat, wurde am Donnerstag beim Treffen der Lausitzrunde in Weißkeißel bekanntgegeben. Gemeinsam mit den Bürgermeistern und Landräten fordern die betroffenen Kommunen eine effektive Unterstützung von Landes- und Bundespolitikern, um die Umstellung ihrer Wärmenetze zu ermöglichen, wie rbb24 berichtet.
Die laufenden Lieferverträge zwischen Leag und den Gemeinden laufen 2025 und 2027 aus, was eine sofortige Reaktion erforderlich macht. Die Kosten zur Umstellung der Fernwärmenetze werden auf etwa 200 Millionen Euro geschätzt. Die Bürgermeisterin von Spremberg, Christine Herntier, forderte Unterstützung, um diese „so große Herausforderung“ zu bewältigen, die sowohl finanzieller als auch technischer Natur sei. Der Appell der Verantwortlichen unterstreicht die Dringlichkeit der Situation, da mehr als 35.000 Bürger und Einrichtungen betroffen sind.
Blaupause für die Wärmewende
Zusätzlich zur drohenden Versorgungskrise haben Hoyerswerda, Weißwasser und Spremberg bereits 2021 mit der Planung einer nachhaltigen Wärmewende begonnen. Laut der „Transformationsstudie zur Dekarbonisierung der Wärmebereitstellung“, die gemeinsam mit dem Fraunhofer IEG erarbeitet wurde, sollen neue Wärmequellen erschlossen und die effektiven Fernwärmenetze weiter ausgebaut werden. Diese Studie legt den Grundstein für den notwendigen Strukturwandel und zeigt, dass die Städte das Potenzial haben, die Wärmewende erfolgreich umzusetzen, wie vbh-hoy.de berichtet.
Die Studie empfiehlt, dass die Region ihre Stärken ausspielen sollte, insbesondere die gut ausgebauten Fernwärmenetze und die Erschließung lokaler Wärmequellen wie Solarthermie und Gewässerthermie. Die Zusammenarbeit zwischen den kommunalen Wärmeversorgern könnte Synergien schaffen und die Transformationsprozesse beschleunigen. Der Kohleausstieg bis 2038 stellt einen machbaren Rahmen für die notwendige energetische Wende in der Lausitz dar, die nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich umsetzbar sein soll.