In Deutschland stehen derzeit über 8000 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan, und trotz eines Anstiegs der Organspendeausweise bei etwa 40 Prozent der Bevölkerung bleibt die Situation angespannt. Während eine Umfrage von B.Z. ergab, dass viele Menschen in Haushalten die Ausgaben reduzieren, ist die Notsituation für viele Betroffene gravierend. Die Möglichkeit, nach ihrem Tod Organe zu spenden, zeigt, dass es den Deutschen durchaus bewusst ist, wie wichtig Organspenden sind. Doch dennoch warten Tausende auf lebensrettende Transplantationen.
Kritische Lage bei den Tafeln
Parallel zur Problematik der Organspenden spitzt sich die Situation bei den Tafeln in Deutschland zu. Laut einem Bericht des SWR müssen rund 60 Prozent der Tafeln ihre Lebensmittelverteilung reduzieren, um den steigenden Bedürftigen gerecht zu werden. Die Zahl der hilfsbedürftigen Menschen hat sich seit 2022, dem Beginn des Ukraine-Kriegs, um 50 Prozent erhöht. In Rheinland-Pfalz sind Tafeln in zunehmend schwierigen Lagen – vor allem im Süden des Bundeslandes, wo viele Einrichtungen Aufnahmestopps und Wartelisten einführen mussten. Die Tafel in Kaiserslautern hat bis Anfang Februar einen Aufnahmestopp verhängt, gefeiert von dem Vorsitzenden Stefan Opitz, der darauf hinweist, dass Ukrainer nun etwa 30 Prozent der Kunden ausmachen.
Die Tafel in Ludwigshafen berichtet, dass Neukunden oft monatelang warten müssen, während andere Tafeln wie in Mainz und Koblenz es schaffen, die Versorgung relativ stabil zu halten. Dennoch gibt es auch hier Engpässe, besonders bei gekühlten Lebensmitteln und Grundnahrungsmitteln. „Die Lage ist absolut angespannt“, sagt Jürgen Hundemer von der Tafel Ludwigshafen. Die Supermärkte geben weniger an die Tafeln ab, weil sie ihr Sortiment durch den „Pakt gegen Lebensmittelverschwendung“ umstrukturieren mussten – das führt dazu, dass immer mehr Menschen auf die Hilfsangebote angewiesen sind, während die Tafeln gleichzeitig Schwierigkeiten haben, alle Bedürftigen zu bedienen.