
Ein überraschendes Gerichtsurteil erregt die Gemüter: Zwei Aktivistinnen der Klimagruppe Letzte Generation wurden vom Vorwurf der Sachbeschädigung freigesprochen, nachdem sie im November 2023 das Brandenburger Tor mit oranger Farbe beschmiert hatten. Das Amtsgericht Tiergarten entschied, dass die Aktion nicht als dauerhafte Veränderung des Berliner Wahrzeichens gewertet werden könne. Eine Reinigungskraft entfernte die Farbe in Rekordzeit von etwa 30 Sekunden, was das Gericht in seiner Entscheidung berücksichtigte. Die Vorsitzende Richterin Kerstin Stoppa präzisierte, dass der Freispruch sachlich begründet sei und nicht als Billigung der Tat verstanden werden sollte, wie [RBB24](https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/01/berlin-amtsgericht-tiergarten-freispruch-farbattacke-brandenburger-tor.html) berichtete.
Im Rahmen ihrer Verteidigung erklärten die Angeklagten, darunter die prominente Klimaaktivistin Lilli Gomez und eine Studentin, dass sie bewusst gewusst hätten, dass ein Graffitischutz im betroffenen Bereich aufgetragen worden sei und eine Reinigungsfirma in der Nähe präsent war. Sie rechtfertigten ihre Handlung als „symbolischen Protest“ und versicherten, dass sie nichts beschädigt hätten. Trotz der geforderten Geldstrafen durch den Staatsanwalt, der insgesamt 1.800 Euro für Gomez und 1.500 Euro für die Studentin verlangte, folgte das Gericht dem Antrag der Verteidigerinnen und sprach die Frauen frei. Jedoch ist das Urteil noch nicht rechtskräftig, was die weiteren rechtlichen Folgen ungewiss macht, wie [Tagesspiegel](https://www.tagesspiegel.de/berlin/protestaktion-brandenburger-tor-beschmiert–freispruch-fur-aktivistinnen-13009036.html) anmerkt.
Wiederholte Aufforderungen zur Protestaktion
Diese Aktion war nicht die erste ihrer Art: Bereits am 17. September 2023 sprühten Mitglieder der Letzten Generation mit speziell präparierten Feuerlöschern orange Farbe auf das Brandenburger Tor, was einen geschätzten Gesamtschaden von etwa 115.000 Euro verursachte. Dies führte bereits zu mehreren Schuldsprüchen in früheren Verfahren. Die skandalöse Punkto macht deutlich, welcher Druck durch Klimaschutzaktivisten ausgeübt wird, während die Gesellschaft über die Methoden von Protestaktionen diskutiert. Der anhaltende Streit um solche Demonstrationen könnte auch in Zukunft zu weiteren rechtlichen Auseinandersetzungen führen.
RBB24