Ein schwerer Schicksalsschlag trifft die Familie W. aus Rangsdorf in Brandenburg. Nachdem sie 2010 ein Grundstück bei einer Zwangsversteigerung erwarben und ihr Traumhaus errichteten, droht nun der Verlust ihrer Heimat. Ein vergangenes Rechtsurteil hat ergeben, dass die Familie das Grundstück räumen und das frisch gebaute Haus abreißen muss, da der rechtmäßige Eigentümer, der in der Schweiz lebende US-Amerikaner Erik S., nicht korrekt informiert wurde, als das Areal versteigert wurde. Dies geschah aufgrund eines gravierenden Behördenfehlers, der die Familie in einen jahrelangen Rechtsstreit verwickelte, wie die Berliner Zeitung ausführlich berichtete.
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Kristin W., die Mutter der Familie und selbst Polizistin, ist im neunten Monat schwanger. Während eines Gerichtsverfahrens vor dem Bundesgerichtshof wird nun über die Zukunft der Familie entschieden. Sie kämpft um die Erlaubnis, in ihrem Haus bleiben zu können. „Es könnte eigentlich alles ganz schön sein“, sagt sie mit einem Hauch von Hoffnung. Der Bundesgerichtshof hat bereits signalisiert, dass es die Nichtzulassungsbeschwerde ihrer Anwältin annehmen könnte, was als Lichtblick für die Familie gilt. Kristin und ihr Ehemann Philipp haben immer wieder versucht, mit dem Erben eine Einigung zu erzielen, doch alle Gespräche blieben ergebnislos, wie die 20 Minuten berichtet.
Die Richter haben der Familie bereits eine Frist von einem Jahr gesetzt, um die Räumung durchzuführen, und sie müssen 6.000 Euro Nutzungsgebühren zahlen sowie die Grundschuld über 280.000 Euro mit Zinsen tilgen. Kristin W. ist verzweifelt und fragt sich, wie es dazu kommen konnte. „Ich habe doch nichts Unrechtes getan“, so ihre Klage unverblümt. Eine Lösung scheint bislang in weiter Ferne, wobei das brandenburgische Justizministerium Unterstützung zusichert und eine Analyse des Urteils in Aussicht stellt.
Berliner Zeitung