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Der schaurig-komische „Future Macbeth“: Wenn Macht zur Farce wird!

Überraschung auf der Bühne des Berliner Ensembles: Die Neuinszenierung von „Macbeth“ unter dem Titel „Future Macbeth“, mit einem frischen und modernen Ansatz, hat das Publikum begeistert. Der ukrainische Autor Pavlo Arie und das Ensemble haben die komplexe Geschichte von Macht und Verrat in eine schrille Komödie verwandelt, die trotz ihrer humorvollen Ansätze ernste Themen behandelt. Der Schauspielstudent Emil Kollmann äußert sich kritisch zum Publikum, das sich für die 500 Jahre alte Geschichte interessiert, während er selbst in einem Hexen-Kostüm auf der Bühne steht und die Relevanz des Stücks in der heutigen Zeit betont, wie bereits [rbb24](https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2025/01/berliner-ensemble-urauffuehrung-pavlo-arie-stas-zhyrkov-future-macbeth.html) berichtete.

In dieser Inszenierung, die in Zusammenarbeit mit den Schauspielstudierenden der Ernst-Busch-Schule entstand, wird Macbeth von dem blonden, ängstlichen Fabian Mair Mitterer verkörpert, dessen Entwicklung zum Massenmörder von Slapstick und übertriebenen Heulkrämpfen begleitet wird. Die drei Hexen, die in dieser Version moderne Moderatorinnen darstellen, besitzen nicht nur auffällige Häfen, sondern verlesen auch Social-Media-Kommentare, die Macbeth als Helden feiern. Dies entspricht einem zeitgenössischen Bild von Macht, das Parallelen zu aktuellen politischen Figuren wie Putin und Trump aufweist, wie die Inszenierung geschickt andeutet.

Kritische Perspektiven und tiefere Themen

Die Adaption wirft grundlegende Fragen zur Mechanik des Massenmordes auf, stellt jedoch auch die Verbindungen zu Gewalt und Macht in der Gesellschaft her, indem sie die Zuschauer mit dem Gedanken konfrontiert, dass jeder Mensch zu einem Mörder werden kann. Heiner Müllers Übersetzung von „Macbeth“ wird ebenfalls hervorgehoben, da sie die Dialektik der Macht intensiv thematisiert und zeigt, wie Grausamkeit oft die Folge von Angst ist, wie von [berliner-ensemble.de](https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/macbeth) ausgeführt.

Die Inszenierung erinnert daran, dass eine Gesellschaft, die nur ihre Macht erhalten will, in eine Grausamkeit abgleitet, die nichts mehr mit Hoffnung zu tun hat. Trotz der humorvollen Ansätze der Stückgestaltung bleibt die düstere Botschaft erhalten: Der Mensch könnte überall, in jeder Rolle wie Macbeth, zum Mörder oder Despoten werden, was die Darbietung zu einem wichtigen Kommentar auf die gegenwärtigen gesellschaftlichen Umstände macht.

RBB24

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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