In einer großangelegten Aktion vollstreckte die Berliner Staatsanwaltschaft heute früh in mehreren Stadtteilen insgesamt 17 Durchsuchungsbeschlüsse und einen Haftbefehl. Rund 145 Einsatzkräfte durchsuchten Wohnungen in Charlottenburg, Marienfelde, Reinickendorf, Neukölln, Wedding, Schöneberg und Kreuzberg sowie ein Haftraum in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heidering. Die Untersuchungen stehen im Kontext einer Brandstiftungsserie an Berliner Justizvollzugsanstalten, wie berichtete.
Im Fokus der Ermittlungen stehen zwei 21-Jährige, die verdächtigt werden, am 16. März 2024 versucht zu haben, ein Fahrzeug eines JVA-Bediensteten anzuzünden. Zudem wird einem der Verdächtigen vorgeworfen, bereits im Juni 2023 fünf Autos nahe der JVA Hakenfelde in Brand gesetzt zu haben. Ein weiterer Vorfall ereignete sich am 23. April 2024, als der andere 21-Jährige mutmaßlich neun Fahrzeuge vor der JVA Heidering in Brand setzte. Ein inhaftierter 27-Jähriger soll den Auftrag für diese Brandstiftung gegeben haben, wie die MAZ berichtete.
Änderungen im Sicherheitskonzept der JVA Heidering
Besonders schwerwiegend sind die gesundheitlichen Folgen für einen Justizbeamten, der aufgrund einer Rauchgasvergiftung monatelang arbeitsunfähig war. Diese Problematik hat dazu geführt, dass die JVA nun ein „lernbares Sicherheitskonzept“ umsetzt, das flexibel auf neue Erkenntnisse reagiert. Die aktuellen Ermittlungen werden weiterhin durch die Auswertung von Beweismitteln, wie etwa Mobiltelefonen der Beschuldigten, ergänzt, um die Hintergründe der Brandstiftungen vollständig aufzudecken.