Der BSW-Abgeordnete Sven Hornauf hat entschieden, seine Stimme bei der Wiederwahl von SPD-Chef Dietmar Woidke am 11. Dezember zu verweigern. In einer Stellungnahme gegenüber rbb|24 erklärte Hornauf am Mittwoch: "Meine Haltung und Stimmverhalten sind unverändert." Der Hintergrund für seine Entscheidung ist Woidkes Unterstützung für die Stationierung des Raketenabwehrsystems Arrow 3 auf dem Fliegerhorst Schönewalde-Holzdorf, wie Spiegel berichtete.
Die SPD und der BSW halten im Landtag eine knappe Mehrheit von nur zwei Stimmen, die durch Hornaufs angekündigte Ablehnung auf eine Stimme schrumpfen würde. Der BSW-Landes- und Fraktionsvorsitzende Robert Crumbach zeigte sich jedoch optimistisch und kündigte an, nochmals das Gespräch mit Hornauf zu suchen. Gegenüber der Presse erklärte Crumbach, es bestehe die Hoffnung, dass die BSW-Fraktion geschlossen für Woidke stimmen werde, sofern der Koalitionsvertrag angenommen werde. Hornaufs drohende Stimme gegen Woidke könnte die ohnehin fragile politische Situation in Brandenburg destabilisieren, da eine Einigung und gemeinsames Vorgehen der Fraktionen nun gefährdet scheint, so rbb24.
Zusätzlich gibt es Diskussionen über einen möglichen Interessenkonflikt, da Hornauf im Wasserverband Strausberg-Erkner ein Anwaltsmandat innehat. Der Vorsitzende des Wasserverbands, Thomas Krieger, äußerte Bedenken, dass Hornaufs Tätigkeiten bei Klagen gegen das Land Brandenburg einen Konflikt darstellen könnten. Hornauf selbst bezeichnete die Diskussion als Erpressungsversuch seitens der SPD, um Druck auf ihn auszuüben und seine Haltung zu ändern.
