In einer fesselnden Inszenierung des Klassikers „Biedermann und die Brandstifter“ zeigt das Berliner Ensemble, wie weltweit Flammen lodernden, während die Protagonisten, Biedermann und seine Frau Babette, in ihrer heilen Welt gefangen sind. Biedermann, gespielt von Kathrin Wehlisch, hat nicht nur den perfekten Haarschnitt, sondern lässt sich auch von dem charmanten Ex-Ringer Schmitz (Max Gindorff) und dem stilvollen Ex-Kellner Eisenring (Maeve Metelka) in die Irre führen. Diese brandgefährlichen „Gäste“ haben nur eines im Sinn: Chaos und Zerstörung anzurichten. Die Handlung entwickelt sich zu einem grotesken Spiel, bei dem das Publikum in die Aufführung eingebunden wird. Als die Biedermanns den Brandstiftern unwissentlich Zündhölzer reichen, wird die beunruhigende Frage laut: Wie blind kann man wirklich sein? Diese bunte und satirische Darbietung, die am 30. November sowie an weiteren Terminen aufgeführt wird, zieht die Zuschauer in ihren Bann und lässt sie über das eigene Verhältnis zu Verantwortung und Ignoranz nachdenken, wie bz-berlin.de berichtet.
Doch nicht nur diese Inszenierung sorgt für Gesprächsstoff. Im Kontext dieser Thematik wird die Beziehung zwischen Menschen und der Mathematik veranschaulicht, wo die Verfechterin der Mathematik die Unsicherheiten des Alltags betrachtet. Hierbei geht es um komplexe mathematische Konzepte wie Wahrscheinlichkeiten und irrationale Zahlen, die für das Künstlerische als Metapher dienen. Die Protagonistin strebt nach Klarheit in der Analogie zur Ungewissheit des Lebens, während die Frage nach der Lösung im Koordinatensystem „unserer“ Beziehungen und Lebenswege bleibt. Im Gegensatz zu der Flüchtigkeit des Theaters, wo das Publikum in einen gefährlichen Tanz zwischen Lachen und Schaudern gezogen wird, bietet dieser philosophische Abstecher einen tiefen Einblick in die menschliche Natur und die Suche nach Sinn und Ordnung, wie auch auf noemi-wyrsch.ch thematisiert wird.