Mit der Ernennung von Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten der SPD hat sich ein spannender Vierkampf um das Kanzleramt entwickelt. Neben Scholz treten der CDU-Politiker Friedrich Merz, die AfD-Vorsitzende Alice Weidel und der Grüne Robert Habeck an. Der Rücktritt der Ampel-Koalition hat vor allem den Oppositionsparteien neue Hoffnungen gegeben. Eine aktuelle INSA-Umfrage zeigt, dass 40 Prozent der Befragten Merz als zukünftigen Kanzler sehen, während Scholz und Weidel nur 14 Prozent Unterstützung erfahren. Selbst unter den SPD-Anhängern glaubt nur eine knappe Mehrheit an Scholz (33 Prozent), während Merz ihm mit 31 Prozent dicht auf den Fersen ist, wie berlin-live.de berichtet.
Besonders brisant: Der Verteidigungsminister Boris Pistorius hat nach internen Debatten seinen Verzicht auf eine eigene Kanzlerkandidatur erklärt. Laut einer Politbarometer-Umfrage könnten 78 Prozent der Befragten mit Pistorius ein besseres Ergebnis bei der Bundestagswahl erwarten als mit Scholz. Unter SPD-Anhängern unterstützen 72 Prozent seine Kandidatur, was die Unzufriedenheit mit Scholz unterstreicht, der nur von 37 Prozent für seine Arbeit gelobt wird. In einer weiteren Umfrage, die von zdf.de veröffentlicht wurde, ergab, dass 44 Prozent der Befragten lieber Merz als Scholz als Kanzler sehen würden, und 60 Prozent befürworten eine große Koalition zwischen CDU/CSU und SPD.
Wählerstimmung und Koalitionspräferenzen
Die politischen Wetterlagen zeigen eine klare Wende. Die CDU/CSU kommt laut der INSA-Umfrage auf 32,5 Prozent, während die SPD bei 15 Prozent liegt. 29 Prozent der Befragten befürworten eine große Koalition, und besonders auffällig ist der Rückhalt für Merz, der die Unionsparteien näher an den Wahlsieg bringt. Die Wähler scheinen sich mehrheitlich nach Stabilität und bekannten Koalitionen zu sehnen, was die SPD vor eine schwierige Herausforderung stellt: Kann Scholz die Wähler zurückgewinnen, oder wird Merz als der neue Kanzler favorisiert?