Die Notunterkunft in Tegel bleibt bestehen, trotz eines Rückgangs bei der Zuwanderung. Mark Seibert, Präsident des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), betonte, dass die Einrichtung voraussichtlich bis mindestens 2026 benötigt wird. Aktuell ist die Unterkunft mit 6600 Plätzen ausgestattet, von denen 4637 belegt sind. Noch in diesem Jahr sollen weitere 1000 Plätze hinzukommen, wodurch die Gesamtkapazität auf etwa 7600 anwachsen soll. Diese Entscheidung wurde getroffen, um bestmöglich auf den weiterhin bestehenden Bedarf zu reagieren, während gleichzeitig die Lebensbedingungen der Bewohner verbessert werden sollen, wie tagesspiegel.de berichtete.
Verbesserung der Wohnsituation
Der LAF-Präsident äußerte den Wunsch, die Unterkunft in Tegel zu schließen, jedoch fehlen derzeit alternative Unterbringungsmöglichkeiten. Die angestrebte Verbesserung der Unterbringungsqualität umfasst unter anderem die Reduzierung der Belegungsdichte in den neuen Hallen. Aktuell leben bis zu 14 Personen in einer sogenannten „Wabe“, wobei in den neuen Hallen nur noch 8 bis 10 Personen pro Einheit untergebracht werden sollen. Diese Maßnahme soll den Bewohnern mehr Privatsphäre bieten, die dringend nötig ist, da die Zustände in der größten Flüchtlingsunterkunft Deutschlands bereits mehrfach in der Kritik standen, wie bz-berlin.de berichtete.
Insgesamt sind bis Oktober mehr als 18.000 Flüchtlinge neu in Berlin registriert worden, ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch bleiben weiterhin rund 9.000 Menschen in der Notunterbringung in Tegel, während weitere 32.000 in regulären Unterkünften leben. Seibert warnte vor einem möglichen „Unterbringungsdefizit“, sollte die Schaffung neuer Unterkünfte in Berlin nicht zügig vorangetrieben werden. Die Forderungen an die Bezirke, neue Unterkünfte zu schaffen, bleiben somit auch weiterhin gültig, um eine angemessene Versorgung der Geflüchteten sicherzustellen.