Die Sankt-Hedwigs-Kathedrale in Berlin hat nach einem jahrelangen Umbau wieder ihre Pforten geöffnet und präsentiert eine spannende Mischung aus moderner und traditioneller Kirchenarchitektur. Der schlichte Innenraum ist in reinem Weiß gehalten, wobei 15 neue Kunstverglasungen von Leo Zogmayer kürzlich enthüllt wurden. Diese Fenster heben sich von den traditionellen katholischen Glasfenstern ab, da sie keine farbigen Bilder zeigen. Stattdessen vermitteln sie eine kosmische Wirkung und erweitern die Perspektive über den Raum hinaus, wie die Hedwigs-Gemeinde auf ihrer Facebook-Seite erklärte. Die Fenster symbolisieren das Sternbild der Geburt Jesu in Berlin und stehen für eine tiefere Solidarität mit der Schöpfung.
Das Highlight der Kathedrale ist jedoch die Neapolitanische Krippe, die nun ganzjährig besichtigt werden kann. Diese beeindruckende Sammlung umfasst Figuren aus dem 18. Jahrhundert und erzählt die Geschichte der Menschwerdung Gottes in den lebendigen Szenen des neapolitanischen Volkslebens. Die Gemeinde betont, selbst die restaurierten Figuren, von denen einige beschädigt sind, bewahren eine besondere Schönheit. Die Krippe wurde in den letzten Jahren mühevoll von Experten restauriert und ist jetzt im Kapellenkranz der Krypta permanent ausgestellt. Dies wurde möglich dank der Unterstützung zahlreicher Spenderinnen und Spender, die das Projekt beflügelt haben, wie die Hedwigs-Gemeinde auf Facebook hinweist.
Die Geschichte der Krippe
Die Tradition der Weihnachtskrippe hat ihre Wurzeln im 13. Jahrhundert, als der Heilige Franz von Assisi in Greccio die erste lebendige Krippe inszenierte, um die Weihnachtsgeschichte darzustellen. Im Laufe der Jahre hat sich das Bild der Krippe gewandelt, wobei Holzfiguren und Darstellungen aus verschiedenen Materialien Verwendung fanden. Diese Entwicklung hat nicht nur einen tiefen religiösen Sinn, sondern auch kulturelle und soziale Aspekte hervorgehoben, wie Ulrich Nersinger, Vatikan-Kenner und Journalist, erläutert.
Die Krippen im Vatikan sind sehr vielfältig und spiegeln verschiedene kulturelle Aspekte wider, von einfachen, traditionellen Figuren bis hin zu spezifischen Darstellungen aus verschiedenen Berufsfeldern. Sie ziehen nicht nur Gläubige, sondern auch Touristen an und sind ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit in Rom, was zeigt, wie tief die Krippenkultur in der katholischen Tradition verwurzelt ist. Diese eindrucksvollen Darstellungen laden ein, die Weihnachtsgeschichte auf neue Weise zu erleben und zu interpretieren, wie es auch die historischen Praktiken des Heiligen Franz von Assisi lehrten.
Berliner Zeitung berichtete über die Wiedereröffnung der Kathedrale und DOMRADIO.DE beleuchtet die Geschichte der Weihnachtskrippe.