Am Sonntagabend, den 7. April 2025, erfolgte im Kabarett „Die Stachelschweine“ die Weltpremiere von „Checkpoint – Die Berlin Revue“. Diese Veranstaltung markiert den zehnten Geburtstag des beliebten Tagesspiegel-Newsletters „Checkpoint“. Über 300 Zuschauer, darunter prominente Gäste wie Burkhard Kieker, Geschäftsführer von Visit Berlin, versammelten sich, um die besonderen Darbietungen zu erleben.
Die Eröffnung der Revue wurde von Stephan Wiehler, dem Ressortleiter der Berlin-Redaktion des Tagesspiegels, gestaltet, der zur Melodie von Iggy Pops „The Passenger“ sang. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung erinnerte Lorenz Maroldt, der Erfinder des Checkpoint-Newsletters und Herausgeber des Tagesspiegels, in einer eindrucksvollen Fotoshow an die vergangenen zehn Jahre, welche bedeutende Ereignisse wie die Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg und insgesamt 17 Wahlen beinhalteten.
Politische Reflexionen und unterhaltsame Geschichten
Ein Highlight des Abends war der Auftritt von Klaus Wowereit, dem ehemaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin. Wowereit nutzte die Gelegenheit, um über die Entwicklungen in Berlin zu sprechen und äußerte deutliche Kritik an den aktuellen Kürzungen im Kulturbereich. Positiv hob er jedoch die Arbeit seiner Nachfolger in der SPD hervor und sprach auch über die Herausforderungen, mit denen der gegenwärtige Regierende Bürgermeister Kai Wegner von der CDU konfrontiert ist. In einer humorvollen Wendung reagierte er auf einen Aprilscherz, der einen möglichen Wechsel zu einem Kulturstaatsministeramt thematisierte.
Ein weiterer Programmpunkt war der Beitrag des Journalisten Robert Ide, der eine Liebesgeschichte aus den 1970er Jahren erzählte, die in Berlin spielt. Diese nostalgischen Erzählungen wurden durch die Erfahrungen von Susanne Schmidt, einer ehemaligen BVG-Busfahrerin, ergänzt, die ein originales Busfahrerinnen-Hemd für einen guten Zweck versteigerte.
Interaktivität und musikalische Klänge
Das Publikum wurde tief in die Veranstaltung eingebunden durch ein interaktives Quiz, das von den Checkpoint-Autoren Jessica Gummersbach und Daniel Böldt moderiert wurde. Technische Schwierigkeiten sorgten für einige Amüsement während des Quiz. Den Abschluss der Premiere bildete die Checkpoint-Band, die den Klassiker „Rauch-Haus-Song“ von Rio Reiser spielte. Die Reaktionen des Publikums waren überwältigend positiv, besonders die Diashow und die reflektierenden Rückblicke ernteten viel Lob.
Die Verbindung zwischen der Revue und der bedeutsamen Geschichte des Kabaretts zeigt sich deutlich im kulturellen Erbe dieser Kunstform. Von den Anfängen in Paris, wo berühmte Persönlichkeiten wie Victor Hugo und Émile Zola das Kabarett besuchten, bis hin zu modernen Aufführungen wie dieser, bleibt das Kabarett ein wichtiges Medium für Kunst und Kultur. Otto Julius Bierbaum propagierte einst das Kabarett als Renaissance aller Künste und des Lebens, ein Gedanke, der auch heute noch Resonanz findet, insbesondere in der lebhaften und kritischen Atmosphäre Berlins.