Wahlkrimi in Frankfurt (Oder): Wer wird Wilkes Nachfolger?

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In Frankfurt (Oder) stehen Bürgermeisterwahlen am 21. September 2025 an. Vier Kandidaten treten an, darunter Désirée Schrade und Wilko Möller.

In Frankfurt (Oder) stehen Bürgermeisterwahlen am 21. September 2025 an. Vier Kandidaten treten an, darunter Désirée Schrade und Wilko Möller.
In Frankfurt (Oder) stehen Bürgermeisterwahlen am 21. September 2025 an. Vier Kandidaten treten an, darunter Désirée Schrade und Wilko Möller.

Wahlkrimi in Frankfurt (Oder): Wer wird Wilkes Nachfolger?

In Frankfurt (Oder) steht die Oberbürgermeisterwahl am 21. September 2025 an. Der bisherige Amtsinhaber, René Wilke, wird den Posten im Brandenburger Innenministerium übernehmen. Wilke, der zuletzt als parteilos galt, hatte während seiner Amtszeit eine überparteiliche Rolle in der Stadt eingenommen. Die Wähler erwarten nun eine lebhafte Wahlveranstaltung, da die Stadt mit rund 50.000 wahlberechtigten Bürgern eine wichtige Abstimmung vor sich hat. Bei einer möglichen Stichwahl könnten die Stimmen am 12. Oktober 2025 erneut gezählt werden, falls kein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht.

Vier Kandidaten stehen zur Auswahl: Désirée Schrade (CDU), 39 Jahre alt, Rechtsanwältin und Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung; Simona Koß (SPD), 64 Jahre, Schulrätin und ehrenamtliche Bürgermeisterin von Prötzel; Wilko Möller (AfD), 58 Jahre, Bundespolizist a.D. und Landtagsabgeordneter; sowie Axel Strasser (parteilos), 48 Jahre, Politologe und Referent bei der Industrie- und Handelskammer.

Kandidaten und ihre Positionen

Die Kandidatinnen und Kandidaten haben unterschiedliche Ansichten zu zentralen Themen, die die Stadt betreffen. Schrade betont die Notwendigkeit, Grenzkontrollen zu beenden und die deutsch-polnische Zusammenarbeit zwischen Frankfurt (Oder) und Słubice, wo nahezu 4.000 polnische Staatsbürger leben, zu intensivieren. Koß möchte die Infrastruktur zwischen den Städten ausbauen und plant den Bau einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke.

Im Gegensatz dazu unterstützt Möller Grenzkontrollen, fordert jedoch eine engere Zusammenarbeit der Behörden. Strasser, der in Frankfurt (Oder) lebt und fließend Polnisch spricht, setzt sich für eine bessere Vernetzung der kleinen und mittleren Unternehmen ein und sieht Herausforderungen in der Abwanderung von Gründerideen nach Berlin. Seine Partnerin betreibt eine Anwaltskanzlei in Słubice, was seine Verbindung zu den polnischen Nachbarn verdeutlicht.

Stammtisch-Diskussion

Am 16. September 2025 fand ein Wahl-Stammtisch im Kleist Forum statt, moderiert von Thomas Gutke und Andreas Oppermann. Die Diskussion behandelte wichtige Themen wie Wirtschaftsfragen, Zukunftsperspektiven, Lebensqualität, Stadthaushalt und die Sicherheit in der Stadt. Möller richtet dabei seinen Fokus auf die Kriminalitätsrate, die mit 17.624 Straftaten je 100.000 Einwohner im Jahr 2024 höher ist als in Berlin.

Die Wahl ist von Bedeutung, nicht zuletzt im Hinblick auf die wachsende Unterstützung der AfD in der Region. Möller hatte bereits 2018 kandidiert und könnte bei einem möglichen Sieg der erste Oberbürgermeister der AfD in Deutschland werden. Er erhielt bei der letzten OB-Wahl 17 Prozent der Stimmen und die Partei erreichte bei den Bundestagswahlen 2025 38,2 Prozent der Erststimmen. Eduard Mühle, Präsident der Europa-Universität Viadrina, äußerte sich besorgt über einen potenziellen Rechtsruck in der Stadt.

Die bevorstehenden Wahlen stehen somit nicht nur im Zeichen der lokalen politischen Auseinandersetzung, sondern auch vor einem Hintergrund gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.