Tempelhof-Schöneberg

Wlada Kolosowa liest aus ihrem Roman „Der Hausmann“ im Rahmen von „Berlin liest ein Buch“ in Tempelhof.

Ein unkonventioneller Blick auf Berlin: „Der Hausmann“

Die Stadt Berlin ist in den letzten Jahren zur Kultstadt geworden. Jährlich zieht es tausende Touristen in die deutsche Hauptstadt, um die Highlights der Metropole zu erleben. Doch hinter den Fassaden der glitzernden Clubs, angesagten Szene-Läden und modernen Start-Ups verbirgt sich auch eine Kehrseite: Gentrifizierung, Einsamkeit und Altersarmut sind nur einige der Themen, die die Einwohner der Stadt bewegen. Die Autorin Julia Weber hat sich in ihrem Roman „Der Hausmann“ diesen Themen gewidmet.

Der Roman erzählt die Geschichten von Thea, Tim, Maxim und Dagmar, die alle in einem Haus in Berlin wohnen. Sie haben eines gemeinsam: Ihr Leben ist geprägt von den Herausforderungen, die mit dem modernen Stadtleben einhergehen. Während Thea um ihre Existenz kämpft, weil sie von ihrem Job als Lehrerin nicht leben kann, lebt Maxim von einer Erbschaft und versucht, seine Tage mit Alkohol und Drogen zu vertreiben. Tim hingegen ist ein junger Start-Up-Gründer, der sich auf Kosten der alten Bewohner des Hauses bereichern möchte. Und Dagmar, die älteste Bewohnerin des Hauses, leidet unter Einsamkeit und vergangenen Schmerzen.

Die Autorin begleitet die Protagonisten durch ihren Alltag und schildert ihre Erlebnisse auf außergewöhnliche und humorvolle Weise. Dabei gelingt es ihr, die Sorgen und Ängste der Bewohner authentisch darzustellen und dem Leser einen tiefen Einblick in das Leben in Berlin zu geben. Der Roman zeichnet sich durch genaue Beobachtungen, Wortwitz und Situationskomik aus und kombiniert traditionelle und außergewöhnliche Erzählweisen.

Doch „Der Hausmann“ ist mehr als nur eine Geschichte über das Leben in Berlin. Der Roman stellt auch gesellschaftliche Probleme und Konflikte dar. Die Gentrifizierung in den beliebten Stadtteilen, die Kluft zwischen Arm und Reich und die Auswirkungen des Klimawandels – all das sind Themen, die in „Der Hausmann“ angesprochen werden.

Siehe auch  Große Feier der Berliner Musikschulen am 9. Juli 2023

Julia Weber gelingt es mit „Der Hausmann“ ein Porträt einer Stadt zu zeichnen, das mehr ist als nur eine oberflächliche Betrachtung. Es ist ein Porträt, das auch die Menschen in den Fokus stellt, die von den Veränderungen und Entwicklungen im modernen Stadtleben betroffen sind. „Der Hausmann“ ist eine Geschichte über Liebe, Beziehungen, schiefe Bahnen und Klassenkampf – eine Geschichte über das Leben in der Stadt, die in ihrer Komplexität und Vielschichtigkeit berührt.

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