Humorvoll verwebt Aladağ die verschiedenen Klänge von Musikinstrumenten zu einer Ost- wie Westberlin umfassenden filmischen Hommage rund um ihren Wohnort in Mitte. Die Instrumente werden von Fontänen bespielt, nehmen den Fahrtwind auf dem Dach einer Limousine auf oder Rollen vor die letzten Mauerreste der ehemals geteilten Stadt. Die Künstlerin erschafft mit ihrer Videoinstallation nicht ohne Ironie ein filmisches Gewebe von emblematischen und unbekannteren Orten Berlins. Aladağ lebt seit 2002 in der deutschen Metropole und hat nun mit Jamming ein weiteres Porträt zu Berlin geschaffen. Das Prinzip des Jammens, welches auch im Titel der von Christine Nippe kuratierten Ausstellung in der Schwartzschen Villa anklingt, verweist auf die gemeinschaftliche musikalische Improvisation verschiedener Instrumente, beispielsweise im Jazz.
Ihre Arbeiten aus der Serie Social Fabric, Pattern Kinship und Color Floating werden ebenfalls in der Schwartzschen Villa gezeigt. Sie unterstreichen die häusliche Atmosphäre der ehemaligen Sommerresidenz von Carl Schwartz und schaffen einen ästhetischen Raum, der das Zufällige und Spielerische, egal ob Klang, Raum oder Objekt, miteinander verbindet. So verweisen die aus Teppich oder aus abstrakten Ornamenten hergestellten Wandarbeiten ihre Auseinandersetzung mit Ästhetik und Aneignung des Alltäglichen von verschiedenen Orten. Zentrale Motive der Ausstellung sind die Liebe zur Musik, der Bezug zur Stadt Berlin und das Erschaffen neuer empathischer Räume.
Mit ihren Auftritten im San Francisco Museum of Art, La Biennale di Venezia, documenta 14 oder Kemper Museum of Contemporary Art hat Aladağ große Aufmerksamkeit erzielt. Ihre Arbeiten sind in internationalen Sammlungen vertreten wie z. B. Centre Pompidou (Paris), Collection Sheikha Hoor Al-Qasimi (Schardscha, Vereinigte Arabische Emirate), Collection Thyssen-Bornemisza Art Contemporary (Wien), Collection Vehbi Koç Foundation (Istanbul) und in zahlreichen deutschen Institutionen wie der Hamburger Kunsthalle, dem Kunstmuseum Stuttgart, der Sammlung der Neuen Nationalgalerie oder der Kunsthalle Mannheim.
Zur Ausstellung erscheint eine Postkartenpublikation mit einem Text von Christine Nippe.
Rahmenprogramm
- Donnerstag, 5. Oktober 2023, 17 Uhr
Einweihung von Color Floatings & Performance Body Instruments - Sonntag, 15. Oktober 2023, 14 bis 16 Uhr
Talk & Filmscreening mit Dr. Sven Beckstette (Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart) - Sonntag, 26. November 2023, 14 Uhr
Gespräch Kito Nedo (Autor und Kunstkritiker) mit Dr. Christine Nippe (Kuratorin der Ausstellung)
Pressekontakt:
Christine Nippe
E-Mail: christine.nippe@kultur-steglitz-zehlendorf.de
Telefon: 030-90299-2212
Veranstalter: Fachbereich Kultur Steglitz-Zehlendorf
Infos: 030 90 299 2302, www.kultur-steglitz-zehlendorf.de