In Berlin-Mitte, am Molkenmarkt, haben Archäologen bemerkenswerte Funde gemacht: Über Jahrhunderte alte Heiligenfiguren wurden entdeckt, darunter eine elf Zentimeter hohe Statuette der Heiligen Katharina aus dem 15. Jahrhundert. Diese Figur aus weißem Ton ist nahezu unversehrt geborgen worden und illustriert die Frömmigkeit des Spätmittelalters. Die Heilige Katharina galt damals als beliebte Nothelferin und Schutzpatronin, wie das Landesdenkmalamt erklärte. Ein weiteres Highlight ist eine sieben Zentimeter hohe Madonna mit dem Jesuskind, deren Kopf allerdings fehlt. Diese Entdeckungen gewähren faszinierende Einblicke in das religiöse Lebensgefühl der damaligen Zeit, so Sebastian Heber, Abteilungsleiter der Bodendenkmalpflege.
Seltene Fundstücke
Zusätzlich zu diesen Statuetten haben die Forscher auch Teile von insgesamt 188 weiblichen Figuren gefunden, die aus dem Mittelalter stammen und etwa acht Zentimeter hoch sind. Diese Funde sind laut Tagesspiegel eine Seltenheit und bieten wertvolle Informationen über die gesellschaftlichen und kulturellen Praktiken in Berlin im 14. und 15. Jahrhundert. Seit Beginn der Grabungen vor fünf Jahren wurden bereits rund 600.000 Fundstücke geborgen, darunter auch ein japanisches Kurzschwert aus dem 17. Jahrhundert. Die Arbeiten am Molkenmarkt, hinter dem Roten Rathaus, werden voraussichtlich bis Ende 2025 fortgesetzt.