Die beeindruckende Retrospektive über Semiha Berksoy im Hamburger Bahnhof ist ein ganz besonderes Ereignis. Ab dem 6. Dezember 2024 können Kunstliebhaber und Interessierte die erste umfassende Ausstellung der talentierten Künstlerin und Opernsängerin in Deutschland bestaunen. Semiha Berksoy, die als erste muslimische Primadonna gilt, hat zwischen den 1930er und 2000er Jahren nicht nur das Berliner Publikum mit ihrer Stimme, sondern auch mit ihrer farbenfrohen Malerei begeistert. Die Ausstellung „Singing in Full Colour“ wird mehr als 80 Gemälde und Arbeiten auf Papier zeigen und beleuchtet über sechs Jahrzehnte künstlerischen Schaffens von Berksoy, sowie ihre enge Verbindung zu Berlin und ihrer Familie, der Malerin Fatma Saime, wie das Museumsportal Berlin berichtet.
Die Ausstellung behandelt zentrale Themen in Berksoys Werk, einschließlich ihrer ikonischen Rollen in Opern und ihrer Inspiration durch bedeutende Künstler*innen wie den Dichter Nazim Hikmet. Sam Bardaouil, der Kurator der Ausstellung, erklärt, dass die multidisziplinäre Künstlerin sowohl als Opernsängerin als auch als erfolgreiche Malerin dargestellt werden soll. Mit lebendigen Farben und einer dynamischen Pinseltechnik spiegelt sich Berksoys kreative Energie in ihren Arbeiten wider. Die Verknüpfung von Oper und bildender Kunst wird in der Ausstellung besonders hervorgehoben, indem die Gemälde interaktiv als Charaktere auf einer Bühne präsentiert werden, wie rbb24 mitteilt.
Berksoy, die 1936 bis 1939 an der Hochschule für Musik in Berlin studierte, kehrte 1939 aufgrund des Zweiten Weltkriegs in die Türkei zurück, wo sie einen bedeutenden Einfluss auf die Gründung der Türkischen Staatsoper ausübte. Bis ins hohe Alter war sie als Opernsängerin aktiv und verzauberte die Menschen noch im Jahr 2000 im Lincoln Centre in New York. Die Retrospektive im Hamburger Bahnhof läuft bis zum 11. Mai 2025 und verspricht einen faszinierenden Blick auf das bemerkenswerte Leben und die Kunst von Semiha Berksoy, die trotz der Herausforderungen ihrer Zeit nie ihren kreativen Ausdruck verloren hat.