Am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) wird das strikte Nachtflugverbot immer wieder zur Herausforderung für Airlines. Jüngst äußerte sich Eddie Wilson, der Manager der Billigfluggesellschaft Ryanair, kritisch zu den starren Regelungen. Am Sonntag musste ein Ryanair-Flug von Gran Canaria nach Berlin aufgrund der vorgegebenen Landezeit um kurz nach Mitternacht in Hannover landen, was gegen die geltenden Bestimmungen verstößt. Das Nachtflugverbot erlaubt von 0 bis 5 Uhr weder Starts noch Landungen. Solche Verstöße können für Fluggesellschaften empfindliche Strafen von bis zu 50.000 Euro nach sich ziehen, während Passagiere durch ständige Umleitungen und Verspätungen leiden müssen. Laut Wilson sind vor allem Wetterbedingungen oder technische Probleme verantwortlich für die Verspätungen – nicht die Airlines selbst.
Wilson beschreibt die Situation als „völligen Bullshit“. Er hebt hervor, dass das Durchstarten eines Flugzeugs sogar mehr Lärm verursacht als eine Landung. Die Umleitung nach Hannover hat nicht nur Folgen für die Reisenden, die lange Umfahrten in Kauf nehmen müssen, sondern auch erheblichen Einfluss auf die Umwelt, da die Flugzeuge am nächsten Morgen leer zurückfliegen und die Crew ebenfalls nachreisen muss. Ryanair fordert deshalb eine flexiblere Handhabung der Nachtflugregelungen, die vernünftige Kompromisse erfordern, ohne das Verbot gänzlich aufzuheben. Bereits im Jahr 2023 zählte der BER über 23 Millionen Passagiere und ist damit ein zentraler Knotenpunkt für die internationale Anbindung der Hauptstadtregion. Die Flughafenbetreiber setzen auf Maßnahmen zur Reduzierung des Fluglärms, darunter lärmabhängige Entgelte, um auch die Anliegen der Anwohner zu berücksichtigen, wie [berlin-airport.de](https://corporate.berlin-airport.de/de/umwelt/fluglaerm/aktiver-laermschutz-entgelte-flugrouten/nachtflugregelung-am-ber.html) berichtet.
BZ Berlin