Richtfest für Berlins neues Museum: Kostenexplosion und Verzögerungen!
Richtfest für das neue Museum "Berlin Modern" am Kulturforum: Eröffnung 2029, Baukosten steigen auf 507 Millionen Euro.

Richtfest für Berlins neues Museum: Kostenexplosion und Verzögerungen!
Am 17. Oktober 2025 findet in Berlin das Richtfest des neuen Museums „Berlin Modern“ statt. Der Rohbau des bedeutenden Kulturprojekts, das am Kulturforum in Berlin-Mitte entsteht, ist somit offiziell fertiggestellt. Unter den Gästen befinden sich prominente Vertreter wie Wolfram Weimer, der Staatsminister für Kultur und Medien, sowie Marion Ackermann, die Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Geplant ist, das Museum, das Platz für Kunst des 20. Jahrhunderts bieten soll, bis 2029 zu eröffnen – ein Jahr später als ursprünglich angedacht, als die Eröffnung noch für 2028 geplant war.
Das Projekt hat nicht nur künstlerische Ambitionen, sondern auch erhebliche finanzielle Herausforderungen mit sich gebracht. Die Baukosten sind von den anfänglichen 200 Millionen Euro auf derzeit 507 Millionen Euro gestiegen. Diese schlechte Kostenprognose enthält bereits prognostizierte Risikokosten und mögliche Baupreissteigerungen. Kritiker, einschließlich des Bundesrechnungshofs, wenden ein, dass die Kosten zu hoch und nicht nachhaltig genug seien. Die Bauherrin, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, hatte im Dezember 2019 den ersten Spatenstich gesetzt.
Architektur und Ausstellungsfläche
Der Entwurf des Museums stammt vom renommierten Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron, das auch für die Elbphilharmonie in Hamburg verantwortlich ist. Mit einer geplanten Ausstellungsfläche von 9.000 Quadratmetern wird das Museum „Berlin Modern“ als Erweiterungsbau für die Neue Nationalgalerie fungieren, die momentan nicht alle ihrer Werke ausstellen kann. Viele bedeutende Kunstwerke, darunter Werke von Otto Dix und Andy Warhol, befinden sich aktuell im Depot.
Besonders hervorzuheben ist die geplante unterirdische Verbindung zwischen „Berlin Modern“ und der Neuen Nationalgalerie. Diese Verbindung ist jedoch momentan durch eine Starkstromtrasse blockiert. Der Zugang zum Museum wird durch einen zurückhaltenden Eingang realisiert, der hohe, frei zugängliche Räume bietet, um den Besuchern ein einladendes Erlebnis zu ermöglichen.
Kulturelle Veranstaltungsplanung
Das Museum möchte auch die kulturelle Landschaft Berlins bereichern. Zu diesem Zweck sind am 18. und 19. Oktober Veranstaltungen mit einem „Tag der offenen Baustelle“ geplant, bei welchem Führungen und Performances von der berühmten Künstlerin Joan Jonas stattfinden werden. Die Ausstellungen werden nicht nur die eigene Sammlung präsentieren, sondern auch einen Dialog mit dem bestehenden kulturellen Umfeld suchen.
Insgesamt steht das Projekt „Berlin Modern“ nicht nur für eine architektonische Neuerung, sondern auch für die Herausforderungen, die der Kultursektor in Zeiten steigender Baukosten und mangelnder öffentlicher Ressourcen bewältigen muss. Es bleibt abzuwarten, ob die Aufwertung des Kulturforums den erhofften Erfolg bringt und wie die öffentliche Resonanz auf die Entwicklungen sein wird.
Für mehr Informationen über das Bauprojekt und dessen Herausforderungen siehe rbb24, sn.at und Welt.